Deutscher Dokumentarfilmpreis

Der von der MFG Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Südwestrundfunk (SWR) gestiftete Deutsche Dokumentarfilmpreis wird seit 2017 jährlich vergeben und im Rahmen des neuen SWR Doku Festival in Stuttgart überreicht. Die mit 20.000 Euro höchstdotierte Auszeichnung für einen deutschsprachigen Dokumentarfilm würdigt besonders herausragende filmische Leistungen zur Pflege und Weiterentwicklung des Dokumentarischen im Fernsehen und im Kino.

Der Ehrenpreis für das Lebenswerk wurde 2021 zum ersten Mal im Rahmen des Deutschen Dokumentarfilmpreises gemeinsam von der MFG Baden-Württemberg und dem SWR Doku Festival vergeben.


Die Preisträger*innen 2022

Der mit 20.000 Euro dotierte, vom Südwestrundfunk (SWR) und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg gestiftete Hauptpreis wurde in diesem Jahr geteilt und geht je hälftig an die Filmregisseurin Maria Speth für „Herr Bachmann und seine Klasse“ und an Regisseur Franz Böhm für „Dear Future Children.

Die Jurybegründung: „Der großartige Film gibt einer Generation Gesichter und Stimmen. All ihre Wut, Energie und ihren Einfallsreichtum fangen der junge Filmemacher Franz Böhm und sein Kameramann Friedemann Leis auf eine so beeindruckende Weise ein, dass sie uns zu Zeugen all der Wünsche, Hoffnungen und Ängste dieser besonderen jungen Menschen machen.“

Auch der Publikumspreis der SWR Landesschau, gestiftet von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH (MFG) und der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) und mit 3.000 Euro dotiert, geht an „Dear Future Children“.

Die Jurybegründung: „,Dear Future Children‘ beeindruckt auf formaler und inhaltlicher Ebene. Aber besonders durch die Radikalität, mit der eine junge Protestgeneration ihre Werte über das eigene Leben stellt und ist für uns dadurch wahrhaftig Kino in Form von politischer Inspiration.“

Dear Future Children

Deutschland 2021, 90 Minuten; Buch und Regie: Franz Böhm; Kamera: Friedemann Leis; Montage: Daniela Schramm Moura; Produktion: Schubert Film, Nightrunner Productions; Koproduktion: Lowkey Films, Übergrafisch; Filmförderung: Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH.


Ehrenpreisträger 2022

Der gemeinsam vom SWR und der MFG vergebene Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises geht in diesem Jahr an Werner Herzog für sein Lebenswerk.

Der 79-jährige Regisseur, Produzent und Autor ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Filmschaffenden weltweit. Seine Filme gelten als dicht erzählte Meisterwerke, die die Grenze zwischen Fiktion und Dokumentation verschwimmen lassen. 

„Werner Herzog ist eine große Persönlichkeit, dessen Arbeit Generationen von Filmschaffenden inspiriert und beflügelt. Seit nun mehr bald sechs Jahrzehnten begibt er sich mit seiner Kamera in Teile unserer Welt, in die sich kein anderer Regisseur traute, um Geschichten auf eine Art und Weise zu erzählen, die niemand sonst überhaupt in Betracht zog. Seine Filme belegen eindrucksvoll, warum Werner Herzog als einer der kühnsten und visionärsten Filmemacher unserer Zeit gilt - ein Regisseur, den sowohl Milos Forman als auch Francois Truffaut als ‚den größten lebenden Filmemacher‘ bezeichneten. Im Namen des SWR Doku Festivals gratuliere ich Werner Herzog ganz herzlich zum Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises.“, so SWR-Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke