Port au Prince feiert Kinotag mit „Systemsprenger“

Besonderes Live-Event zur Unterstützung der Kinos am 10. Mai

Mädchen sitzt im Auto, schreit, weint und hält sich die Ohren zu
Systemsprenger | Bild: Port au Prince

Nora Fingscheidt hat mit ihrem Debütfilm „Systemsprenger“ Geschichte geschrieben: In gleich acht Kategorien wurde der MFG-geförderte Kinofilm it dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Jetzt hat sich Port au Prince ein besonderes Event einfallen lassen, um Kinos in der Krisenzeit zu unterstützen.

Nie hat ein Erstlingsfilm so viele Lolas gewonnen. Nun will man das Momentum nutzen, um den Film am 10. Mai an einem besonderen Kinotag gesondert zu feiern, mit einem Event, in dessen Rahmen Zuschauer nicht nur den Film selbst 24 Stunden lang streamen können, sondern auch die Gelegenheit erhalten, von 16 bis 20 Uhr einem eigenen Live-Event mit besonderen Q&As mit Regisseurin Nora Fingscheidt, den jeweils mit dem Filmpreis ausgezeichneten Darstellern Albrecht Schuch, Helena Zengel und Gabriela Maria Schmeide, sowie dem fachlichen Berater Menno Baumann und den Gewerken Produktion, Schnitt und Ton beizuwohnen. Als Moderatoren konnten bisher Namen wie Andreas Dresen, Christian Schwochow, Anne Fabini und Knut Elstermann gewonnen werden. Weitere werden im Laufe der Woche bekannt gegeben. Der Clou dabei: Man kann den Film für 9,99 Euro über die an der Aktion beteiligten Kinos streamen, an den Erlösen werden die zur Zeit geschlossenen Lichtspielhäuser direkt beteiligt, ein Drittel der Einnahmen gehen an das vom Zuschauer direkt ausgewählte Kino.

Wir haben den mit mehr als 630.000 Besuchern wohl erfolgreichsten deutschen Arthouse-Film des letzten Jahres in die Kinos gebracht, der auch dann immer noch beständig lief, als man ihn bereits auf Netflix abrufen konnte", sagt Jan Krüger, Geschäftsführer von Port au Prince Pictures, der Initiator und treibende Kraft hinter dem Systemsprenger"-Kinotag ist. Ohne die Kinos und ihre Unterstützung hätte ,Systemsprenger' niemals diesen Erfolg haben können." Nun will Krüger seinerseits die Kinos in der schwierigen Zeit der Schließungen in Folge der Coronakrise unterstützen. Wir wollen unseren Kinopartnern etwas zurückgeben. Eigentlich hätte am 3. Mai der Kinopreistag der Deutschen Filmakademie stattfinden sollen - in mehr als 1000 Kinos hätte man die Gelegenheit gehabt, prämierte Filme im Kino zu erleben", erklärt Krüger. Dass dieser Filmpreistag abgesagt werden musste, muss man nicht weiter ausführen. Aber schon am Tag der Filmpreisverleihung hatten wir die Idee, dass wir im Erfolgsfall im Rahmen unserer Möglichkeiten einen Ersatz anbieten sollten." Die Idee zum Systemsprenger"-Tag war geboren und wurde in Windeseile mit der Berliner Partneragentur Jetzt & Morgen umgesetzt. Unterstützt wird der "Systemsprenger"-Kinotag von den Förder-Partnern FFHSH, MBB, MFG und Nordmedia.

Mit Hilfe von Pantaflix - ein starker Technikpartner" - gelang es Krüger umgehend, technische Grundlagen zu schaffen, die Idee auch praktisch umsetzen zu können. Gemeinsam mit der für diese Aktion geschaffenen Virtual-Theatre-Plattform CVOD.DE können virtuelle Kinosäle gebaut werden, mit denen die Zuschauer zu Hause in ihr Lieblings-Kino" gehen können. Der User wählt dafür auf der Startseite über Eingabe seiner Postleitzahl sein Programmkino in der Nähe aus, bzw. der Kinobetreiber verweist mit Direktlink (cvod.de/KINO) auf seine Landingpage, sodass der Zuschauer sich unmittelbar über sein lokales Kino einwählen kann.

Die Deutsche Filmakademie begrüßt die Aktion. Wir hatten Anfang des Jahres gemeinsam mit dem HDF und der AG Gilde Kino die Idee zu dem Filmpreistag, der eigentlich am 3. Mai hätte stattfinden sollen", berichtet Maria Köpf, gemeinsam mit Anne Leppin Co-Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie - und Helge Albers' Vorgängerin bei der FFHSH, deren Engagement es zu verdanken ist, dass "Systemsprenger", eine Produktion von Peter Hartwig (Kineo Filmproduktion) und Jonas und Jakob Weydemann (Weydemann Bros.), überhaupt gedreht werden konnte. Natürlich war diese Umsetzung in der aktuellen Situation unmöglich. Insofern hat es mich gefreut, als Jan mich anrief und mir eine angewandelte Variante für diesen Film vorstellte. Natürlich ist uns daran gelegen, den Gewinnerfilm, in diesem Fall ,Systemsprenger', in seiner Sichtbarkeit zu unterstützen."

Krüger ist optimistisch, bis zum 10. Mai noch viele weitere Kinos für das Event gewinnen zu können. Aktuell habe ich Zusagen von über 60 Kinos Kinos im ganzen Land", freut er sich. Darunter befinden sich die Hamburger Kinos Abaton und Zeise, Cinecitta Nürnberg, Atelier am Bollwerk Stuttgart, Metropol München oder die Frankfurter Harmonie. Kinos, die mitmachen wollen, können sich weiterhin bei 24 Bilder melden. "Ich bin mir sicher, dass wir bis zum kommenden Sonntag noch viele weitere für unsere Idee begeistern können. Es geht darum, dem Publikum etwas Besonderes zu bieten. In anderen Ländern gibt es vergleichbare Aktionen längst. Wir wollten aber mit unserer Idee in diesen Zeiten auch den Kinos etwas Gutes zu tun und uns für die großartige Unterstützung beim Kinostart bedanken. In Zeiten der Krise muss man findig sein. Und ich denke, dass der ,Systemsprenger'-Kinotag ein tolles Angebot ist." Tickets gibt es nur am 10. Mai unter cvod.

Quelle: Blickpunkt:Film

Mehr Infos:

CVOD

 

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