Zwei MFG-geförderte Produktionen erhalten Baden-Württembergischen Filmpreis

„Borga“ wird bei der 27. Filmschau in Stuttgart in der Kategorie Bester Spielfilm geehrt. Als bester Dokumentarfilm wird „Mein fremdes Land“ ausgezeichnet

Zwei Kinder an einem der am schlimmsten verseuchten Orte der Welt, der Elektronikschrottdeponie in Ghanas Hauptstadt Accra
Still aus „Borga" von York-Fabian Raabe | Foto: East End Film

Großer Erfolg für zwei MFG-geförderte Produktionen: Bei der 27. Filmschau in Stuttgart konnte „Borga“ in der Kategorie „Bester Spielfilm“ punkten. Im Bereich „Bester Dokumentarfilm“ hat „Mein fremdes Land“ die Jury überzeugt. Die Preise sind jeweils mit 2.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung fand am 5. Dezember statt und ist für eine digitale Übertragung am 8. Dezember aufgezeichnet worden.

Die Jurybegründungen

Bester Spielfilm: „York-Fabian Raabes Spielfilmdebüt ‚Borga‘ erzählt ungeschminkt und unmittelbar von den Rückschlägen beim Versuch des Empowerments. Die Hauptfigur Kojo will unbedingt ein ‚Borga‘ werden, einer, der Ghana verlässt und es in der Welt zu etwas bringt. Das alles hat rein gar nichts mit einem inspirierenden ‚From rags to Riches‘-Märchen zu tun, sondern mit einem schmerzhaften und schonungslosen Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit, gegen Rassismus und Vorurteile. Das gesamte Ensemble, angeführt von einem kraftvollen, überragenden Eugene Boateng in der Rolle des Kojo, entfesselt eine schauspielerische Wucht und spielt die Geschichte zwischen Ghana und Mannheim gleichzeitig leicht, lebendig und herzzerreißend nah.“

Bester Dokumentarfilm: „Der Film ‚Mein fremdes Land‘ nimmt uns mit auf eine Reise. Der 30-jährige Manuel bricht aus der schwäbischen Idylle aus und fliegt nach Bolivien, um seine leibliche Mutter zu suchen. Der Ausgang ist offen. Und genau darin liegt die Stärke des Films: in seiner offenen Herangehensweise und hohen Authentizität. Wir begleiten die Protagonist*innen und spüren ihre Momente der Überraschung, der Überwältigung und auch der Überforderung. Wir sind unmittelbar dabei, wenn Manuel eine neue Lebenswelt entdeckt und dabei das Kamerateam zu vergessen scheint. Als Zuschauende werden wir Teil des Suchteams und stellen uns eigene Fragen zu Herkunft, Identität und Zugehörigkeit. ‚Mein fremdes Land‘ verzichtet bewusst auf laute Effekte, auf Brisanz und das große Fanal. Der Film überzeugt vor allem durch seine leisen Töne, durch genaue Beobachtung und eine erzählerische Unmittelbarkeit. Der Preis für den besten Dokumentarfilm der 27. Filmschau Baden-Württemberg geht an ‚Mein fremdes Land‘ von Johannes Preuss und Marius Brüning.“

Der MFG-geförderte Film „Gracious Night“ hat die diesjährige Filmschau eröffnet. Wegen der aktuellen Corona-Situation war die Landesfilmschau jedoch gleich nach der Auftaktveranstaltung ins Digitale verlegt worden.

Mehr Informationen

Bitte weitersagen. Teilen Sie diesen Beitrag.