„Die vier Winde“ gewinnt Young Civis Award

Der Film von Anna-Sophia Richard über Auswanderer aus der Dominikanischen Republik entstand in der Reihe ,Junger Dokumentarfilm' des SWR

Sechs Jungs im Kinderalter mit Baseballschlägern blicken skeptisch in die Kamera
Viele Jungs in der Dominikanischen Republik träumen z. B. von einer internationalen Baseballkarriere. | SWR/gigantenfilm

Der Film ,Die vier Winde' von Regisseurin Anna-Sophia Richard ist mit dem ,Young Civis Award' ausgezeichnet worden. Der ,Civis Award' ist Europas bedeutendster Medienpreis für Integration und kulturelle Vielfalt. ,Die vier Winde' ist eine Gemeinschaftsproduktion der Giganten Film Produktions GmbH, der Filmakademie Baden-Württemberg und des SWR für die Reihe Junger Dokumentarfilm in Zusammenarbeit mit der MFG Filmförderung Baden-Württemberg. Wir gratulieren der Regisseurin und ihrem Filmteam sehr herzlich zu dieser wichtigen Auszeichnung!

Zwiespältige Gefühle

Jurybegründung: ,Was bedeutet es, wenn eine Familie auf mehrere Länder verteilt ist?' Der Film zeigt in eindringlichen Bildern und achtsam ausgewählten O-Tönen die paradoxe Entwurzelung der Migration: Jemand verlässt die Familie, um für sie da zu sein. Der Stuttgarter Betonbau und die Farben der karibischen Welt sind in diesem Film gleichermaßen präsent. Er fällt keine moralischen Urteile, sondern macht mittels der herausragenden Regie und Kameraarbeit zwiespältige Gefühle erfahrbar.'

Über den Film

Der poetisch-bildgewaltige Film von Anna-Sophia Richard zeigt eine Region im Südwesten der Dominikanischen Republik, die besonders stark von Auswanderung geprägt ist. Die ehemaligen Bewohner*innen von Fondo Negro leben in alle Himmelsrichtungen verstreut. Die Auswirkungen dieser Migration sind erheblich: Ehen zerbrechen, viele Kinder müssen ohne ihre Mütter und Väter aufwachsen, junge Menschen träumen von der großen weiten Welt, kehren jedoch oft nach Misserfolg und finanziellem Ruin zurück. Ein Film über die Suche nach Glück, das oftmalige Scheitern und das, was Menschen dennoch antreibt, es immer wieder zu versuchen.

Quelle: SWR

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