Siegfried Kracauer Preis 2022: Die Shortlist mit fünf Nominierungen steht fest

Aus über 90 Einreichungen wurden Filmkritiken aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, DIE ZEIT und Perlentaucher ausgewählt

(Bildcollage) Jury Siegfried Kracauer Preis 2022 v.l.n.r.: Olga Baruk, Viola Fügen, Erdmann Lange
Jury Siegfried Kracauer Preis 2022 v.l.n.r.: Olga Baruk, Viola Fügen, Erdmann Lange

Fünf Filmkritiken sind für den Siegfried Kracauer Preis 2022 in der Kategorie „Beste Filmkritik“ nominiert. Die nach dem herausragenden Autor und Filmtheoretiker Siegfried Kracauer (1889 – 1966) benannte Auszeichnung wird im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg am 24. November 2022 verliehen (19 Uhr, LUXOR-Filmpalast Heidelberg). Im Rahmen der Preisverleihung wird die Jury außerdem verkünden, wer das Jahresstipendium 2022/2023 in Höhe von 12.000 Euro erhält. Dieses sieht eine Essayserie zum Thema „Zukunft des Kinos“ sowie regelmäßige Blogbeiträge vor.

Bereits zum neunten Mal wird der mit insgesamt 15.000 Euro hochdotierte Siegfried Kracauer Preis für die Beste Filmkritik und ein Jahresstipendium für Autoren bzw. Autorinnen verliehen. Die Auslobung des Preises ist eine gemeinsame Initiative der MFG Filmförderung Baden-Württemberg, der Film- und Medienstiftung NRW und der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) in Zusammenarbeit mit dem Verband der Deutschen Filmkritik (VdFk), um die deutsche Kinolandschaft zu stärken. Sie sieht in der Filmkritik einen wichtigen Faktor für den langfristigen Bestand und die Weiterentwicklung einer vielfältigen Kinokultur.

Nach einer anonymen Auswertung von knapp 90 Filmkritiken wurden fünf Texte bestimmt, die nun auf der Shortlist für den mit 3.000 Euro dotierten Preis für die „Beste Filmkritik“ stehen.

Die fünf Nominierten für die Beste Filmkritik 2022 sind:

  • Dietmar Dath mit „Frag nur nie, um was wir spielen“, Filmkritik zu Paul Schraders „The Card Counter“ (USA/GB/China/Schweden, 2021), erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 28.02.2022 
  • Patrick Holzapfel mit „Nur der Mensch bleibt Mensch“, Filmkritik zu Ulrike Frankes und Michael Loekens „We Are All Detroit“ (Deutschland 2021), erschienen im Perlentaucher am 12.05.2022
  • David Hugendick mit „Viel los da oben“, Filmkritik zu Joseph Kosinskis „Top Gun: Maverick“ (USA 2022), erschienen in der ZEIT am 19.05.2022
  • Katja Nicodemus mit „Der Pakt der Illusionisten“, Filmkritik zu Guillermo del Toros „Nightmare Alley“ (USA/Mexiko/Kanada 2021), erschienen in der ZEIT am 13.01.2022
  • Carolin Weidner mit „Klarsichtige Verwirrtheit“, Filmkritik zu Saskia und Ralf Walkers „Der Siebzehnte“ (Deutschland 2020), erschienen im Perlentaucher am 06.10.2021

Die dreiköpfige unabhängige Fachjury, die aus Vertreter*innen der Sparten Produktion, Verleih und Kritik zusammengesetzt ist, besteht in diesem Jahr aus der Filmproduzentin Viola Fügen (The Match Factory), dem Kinobetreiber Erdmann Lange (ATLANTIS und ODEON Kinos Mannheim) und der Filmkritikerin Olga Baruk, Gewinnerin des Siegfried Kracauer Preises für die Beste Filmkritik 2021.

Olga Baruk,

geboren in Belarus, hat Filmwissenschaft, Sozial- und Kulturanthropologie in Berlin sowie Medienwissenschaft in Potsdam an der Filmuniversität Babelsberg studiert. Seit 2017 arbeitet sie als freie Filmkritikerin und wurde 2021 mit dem Siegfried Kracauer Preis für die Beste Filmkritik ausgezeichnet. Es folgten Jurytätigkeiten für den Preis der Filmkritik beim Filmfest Hamburg und für den Förderpreis Dokumentarfilm beim Filmbüro Bremen. Aktuell verantwortet sie den Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit beim Luftkind Filmverleih in Berlin.

Viola Fügen,

Geschäftsführerin von Match Factory Productions, begann 2006 für die Pandora Filmproduktion zu arbeiten, gleich nach dem Studium der Film- und Fernsehwirtschaft in Dortmund. Sie war Line Produzentin bei „The Kongress“ von Ari Folman und Associate Producer von „Only Lovers Left Alive“ von Jim Jarmusch und begann zur gleichen Zeit die Arbeit an The Match Factory, die sie 2013 zusammen mit Michael Weber 2013 gründete – das Unternehmen produziert seitdem qualitativ hochwertige Arthausfilme. Das bisherige Line-up umfasst Filme wie „The Taritor“ von Marco Bellocchio, „Invisible Life“ von Karim Aïnouz, „Memoria“ von Apichatpong Weerasethakul und „Evolution“ von Kornél Mundruczó, die alle ihre Premieren auf dem internationalen Filmfestival in Cannes feierten. Zu Beginn des Jahres 2022 fusionierte Match Factory Productions mit der internationalen Streaming-Plattform MUBI.

Erdmann Lange,

Jahrgang 1975, studierte vor seinem beruflichen Einstieg in die Kinobranche Psychologie, Germanistik und Anglistik. Er ist seit 2004 Programmgestalter und Eventmanager der traditionsreichen Mannheimer Arthouse-Kinos „Atlantis“ und „Odeon“, die in dieser Zeit mehrfach auf Bundes- und Landesebene für ihr herausragendes Programm ausgezeichnet wurden, darunter auch eine Ehrung mit dem Spitzenpreis als "bestes Programmkino in Baden-Württemberg" durch die MFG Baden-Württemberg. Für andere Kinos war Lange mehrfach als Moderator oder Redakteur für Publikationen und Programmhefte tätig. Vom europäischen Programmkinoverband CICAE wurde Lange in den vergangenen Jahren regelmäßig als Jurymitglied berufen, u.a. auf den Filmfestivals in Locarno, Sarajevo, Vilnius, Hamburg sowie auf der Berlinale. Darüber hinaus war er für Europa Cinemas bei den Filmfestspielen in Venedig tätig.

 

Mehr Infos: www.siegfried-kracauer-preis.de

Kontakte:

VdFK e.V.
Dennis Vetter
Tel.: 0176 6163 0693
kracauer@vdfk.de

MFG Filmförderung Baden-Württemberg
Max-Peter Heyne
Tel.: 0711 907 15 407
heyne@mfg.de

Film- und Medienstiftung NRW
Erna Kiefer
Tel.: 0211 930 50 22
ernakiefer@filmstiftung.de

Mitteldeutsche Medienförderung (MDM)
Friederike Heinze
Tel.: 0341 269 87 14
Friederike.Heinze@mdm-online.de 

 

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