In spätsommerlicher Atmosphäre endete erfolgreich die fünfte Ausgabe der Filmreihe „Mannheim Kinokult Open-Air“, die zum letzten Mal auf der Aktionsfläche ALTER stattfand. Mit rund 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern an den insgesamt vier kostenfreien Filmabenden war das Interesse an gesellschaftsrelevanter Filmkunst mit Mannheim-Bezug in diesem Jahr so groß wie noch nie. Dies teilten die Veranstalter mit.
Eröffnet wurde die Open Air Reihe am 15. August mit der Baden-Württemberg-Premiere von der MFG geförderten Familiendramas "5 Seasons - eine Reise" der Schauspielerin und Autorenfilmerin Katja Sallay (Produktion: Pinto Pictures). Ihr Regiedebüt über drei sehr unterschiedliche Geschwister mittleren Alters, die den Krebstod ihrer ungarisch-jüdischen Mutter verkraften müssen, stellte Sallay zusammen mit ihrer Schwester Marie Ószegi, die als Produzentin fungierte, und Kameramann Mark Dölling, Motivaufnahmeleiter Mutluh Acar mit Sohn sowie Max-Peter Heyne von der MFG Filmförderung vor. Rund einhundert Mannheimer*innen sahen beim bestem Sommerwetter den fast vollständig in Mannheim gedrehten Film, der dem Publikum entsprechend viele Aha-Momente bot. Nur wenige Tage zuvor hatte "5 Seasons - eine Reise" auf dem Festival of Cinema NYC beim internationalen Wettbewerb für Independent-Filme den Preis für das "Beste Ensemble" gewonnen. Sehr verdient, denn der Film lebt von seiner bis in die kleinsten Rollen exzellent ausgewählten Besetzung.
Das Programm von Mannheim Kinokult Open Air umfasste neben dieser Baden-Württemberg-Premiere noch einen Spielfilm-Klassiker („Entscheidung vor Morgengrauen“ von Anatole Litvak, USA 1951) und eine Dokumentation, die von Filmkunstkinos und Festivals als Präsentationspartner und Gästen aus der Filmszene vorgestellt wurden. Alle Werke wurden in Mannheim und Umgebung gedreht oder sind gemeinsam mit Mannheimer Filmkünstlerinnen und -künstlern oder Produktionsfirmen entstanden.
Die Kuratorin und der Kurator der Reihe, die Film- und Sozialwissenschaftlerin Dr. Morticia Zschiesche (derzeit Stipendiatin des von der MFG zusammen mit anderen Partnern gestifteten Siegfried Kracauer Preises), und Wissenschaftsredakteur Alexander Pawlak unterstreichen dabei den gesellschaftlichen Wert dieser Reihe, die sich in diesem Jahr dem Thema „Enge Bande“ widmete: „Gemeinsam Film zu schauen bedeutet für uns nicht nur Wohlfühl-Kino, sondern ist ebenso Zumutung wie gleichzeitig Ermutigung für die Herausforderungen im täglichen Miteinander. Der diesjährige Zuspruch des Publikums beweist, wie das Interesse daran wächst, seine eigene Lebenswirklichkeiten auf Kino-Leinwand neu zu entdecken und sich darüber mit anderen auszutauschen.“
Ermöglicht wird die Reihe durch das Kulturamt der Stadt Mannheim in Kooperation mit dem Quartiermanagement Neckarstadt-West und Partnerkinos wie z.B. dem Cinema Quadrat. Der ungewöhnliche Spielort, die Aktionsfläche ALTER, steht im nächsten Jahr aufgrund von geplanten Neubauten nahe des Neckarufers nicht mehr zur Verfügung.
Quelle: Mannheim Kinokult Open Air
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