Triumph für MFG-geförderte Filme auf der 29. Filmschau Baden-Württemberg

Jugendfilm „Jonja“ als Bester Spielfilm des Wettbewerbs gekürt, „Rock Chicks“ als Bester Dokumentarfilm

Christopher Parkinson (Dozent/Regisseur, Jury), Anja Gurres (Regisseurin, Jury), „Jonja“-Autorin/Regisseurin Anika Mätzke, Dieter Krauss (Bundesverband Kommunale Filmarbeit, Jury), Robert Gehring (MFG Unit-Leiter Filmförderung; von links nach rechts) | Bild: Filmschau Baden-Württemberg
| Stuttgart

Zum Abschluss der 29. Filmschau Baden-Württemberg gingen die Hauptpreise an MFG-geförderte Produktionen: Die von der Baden-Badener kurhaus production in Kooperation mit dem SWR produzierte sommerliche Coming-of-Age-Geschichte „Jonja“ von Drehbuchautorin und Regisseurin Anika Mätzke aus Stuttgart gewann den mit 2.000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm. Der Film erzählt von der ersten Liebe eines 13-jährigen Mädchens während eines Sommerurlaubs, wurde unter anderem am Bodensee gedreht und erhielt im Juni bereits den Preis für das Beste Drehbuch beim renommierten Kinder- und Jugendfilmfestival „Goldener Spatz“ in Erfurt. „Jonja“ entstand in Zusammenarbeit mit der Nachwuchsreihe Debüt im Dritten des SWR und ist zurzeit in der ARD Mediathek abrufbar. Dort findet sich auch ein Interview mit der jungen Filmemacherin über ihren ersten Spielfilm. Der Film ist Teil der diesjährigen Staffel der fiktionalen Nachwuchsreihe des SWR. Produziert wurde „Jonja“ von Daniel Reich und Christoph Holthof, die Redaktion liegt bei Stefanie Groß.

„Mit seiner berührenden Figurenführung begeistert und bewegt der Film nicht nur die junge Zielgruppe, sondern regt auch darüber hinaus zum Nachdenken an. ‚Jonja‘ ist ein Film, der sich traut, in einer beobachtenden und langsamen Erzählhaltung genau hinzusehen auf das, was uns im Kern bewegt“, begründete die Fachjury ihre Entscheidung.

Würdigung der Rock 'n' Rollerinnen gewinnt Dokumentarfilmwettbewerb

Auch der Gewinnerfilm in der Kategorie Dokumentarfilm ging per Juryentscheidung an einen maßgeblich MFG-geförderten Film: „Rock Chicks“ von Regisseurin Marita Stocker aus Karlsruhe. Der durch ACCENTUS Music in Koproduktion mit ZDF und arte entstandene Dokumentarfilm erinnert an den Beitrag von Musikerinnen an der Geschichte des Rock’ n’ Roll. Die Begründung der Fachjury lautet: „Wegbereiterinnen im Rock Business waren und sind seltene, manchmal sogar scheue Vögel, von denen man viel zu wenig hört. Umso erstaunlicher, was Marita Stocker und ihrem Team mit diesem Kino-Dokumentarfilm gelingt.“

Die Dokumentarfilmerinnen und Autorinnen Wiltrud Baier aus Erlangen und Sigrun Köhler aus Schwäbisch Hall, bekannt als Doku-Duo 'Böller und Brot' aus Stuttgart, wurden mit dem Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis ausgezeichnet. Die Laudatoren Thorsten Schaumann, Leiter der Hofer Filmtage, und der Berliner Filmkritiker Rüdiger Suchsland würdigten das Werk der beiden Filmschaffenden, das fast immer von der MFG Filmförderung unterstützt wurde.

Als Bester Beitrag in der Kategorie Kurzfilm wurde „Istina – Wahrheit“ von Regisseurin Tamara Denić ausgezeichnet. Bester Animationsfilm wurde „The Last Bar“ von Arne Hein, Svenja Weber, Theresa Worm, Torben Hensel und Louis Wick vom Animationsinstitut an der Filmakademie Baden-Württemberg.

Jugendfilmpreis an surreales Mysterydrama

Der diesjährige, von der MFG in Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) gestiftete Hauptpreis des Jugendfilmpreises Baden-Württemberg verlieh die Jury an den mystisch-surrealen zwölfminütigen Kurzfilm „Advena“ (Bester Film) von Regisseurin Nelly Schmidtlein aus Offenburg.

Begründung der Jury: „Hier stimmt einfach alles: Soghaft langsam erzählt scheint diese Geschichte, die einen blitzschnell gefangen nimmt. Eine Dark Novel auf kostbar analogem Filmmaterial, stilsicher fotografiert in Schwarz-Weiß. Traumwandlerisch sicher führt uns die Kamera in eine tief in uns versteckte, fremde Welt. Raffinierte, klare Schnitte und ein subtiles Sounddesign in sorgfältig komponierten Szenenbildern. (…)“

Der vom Netzwerk Animation Media Cluster Region Stuttgart (AMCRS) gestiftete Preis für den Besten Animationsfilm verlieh die Jury an den neunminütigen Kurzfilm „Randleben“ von Lilith Jörg aus Schramberg (Mittlerer Schwarzwald), der mittels Puppenanimation den täglichen Überlebenskampf einer obdachlosen Frau illustriert.

Die Begründung der Jury: „Mehr als 260.000 Menschen haben in Deutschland kein festes Zuhause, mindestens 37.000 von ihnen leben dauerhaft auf der Straße. (…) Lilith Jörg hat in ihrem einfühlsamen Film diese Menschen in den Fokus gesetzt und eine traurige, aber leider auch mögliche Geschichte erzählt. Ihre Hauptfigur ist eine Puppe, die sie in beeindruckend gelungener Form durch die Stadt Frankfurt animiert. Alle Stufen dieses Filmes hat sie dabei allein umgesetzt: Animation, Regie, Produktion, Drehbuch, Kamera, Schnitt und Ton. Ein auf jeder Ebene ausgezeichneter Film!“

Veranstalter ziehen positive Bilanz

Zusammen mit dem Jugendfilmpreis, der seinen 20. Geburtstag feierte, wurden bei der Preisverleihung im Alten Schloss in Stuttgart insgesamt 20 Filmpreise im Gesamtwert von 15.000 Euro vergeben.

Festivalleiter Oliver Mahn vom veranstaltenden Filmbüro Baden-Württemberg zog zum Finale der Landesfilmschau eine positive Bilanz: „Die 29. Filmschau hat einen herausragenden Filmjahrgang vorgestellt, der beim Publikum sehr gut angekommen ist“. Mit einem beeindruckenden abendlichen Premieren-Marathon insbesondere von MFG-geförderten Filmen wie „Roxy“ von East End Film (Stuttgart), „Girl You Know It’s True“ (Wiedemann & Berg, München; Accenture Song VFX Germany in Stuttgart) und Serien wie „Davos 1917“ und „Mein Traum, meine Geschichte“, die demnächst Kinostarts oder TV-Ausstrahlung haben, und mit illustren Filmgästen wie Devid Striesow, Ivan Shvedoff („Roxy“) und Regisseuren wie Dito Tsintsadze („Roxy“) und Simon Verhoeven („Girl You Know It’s True“) begeisterte die Landesfilmschau das Publikum. An fünf Festivaltagen durften sich die ZuschauerInnen auf 134 neue Filme ‚Made in Baden-Württemberg‘ freuen; davon zwölf Spielfilme/Serien, 35 Kurzfilme, 16 Dokumentarfilme, 24 Animationsfilme, sieben Werbefilme und 40 Jugendfilmpreis-Filme. Für die Kleinsten öffnete das Schnupperkino mit der MFG-geförderten Animationsserie „Animanimals“. Das von der MFG Filmförderung organisierte Podium zum Thema „Künstliche Intelligenz – Chance und Risiko für die Filmbranche“ und der von der MFG unterstützte Branchentreff „setUP media – Creative Industries Exchange 2023“ waren Highlights im Rahmenprogramm der 29. Filmschau Baden-Württemberg.

Alle Gewinnerfilme und Jurybegründungen sowie eine ausführliche Bilanz finden Sie im Pressebereich der Filmschau Baden-Württemberg.
 

Quelle und mehr Info:Filmschau Baden-Württemberg

 

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