Der Kunststaatssekretär Arne Braun unternahm vom 27. März bis zum 5. April seine zweite Tour de Länd, um die Kulturlandschaft in den ländlichen Gebieten Baden-Württembergs zu erkunden. Während seines Besuchs bei rund 20 herausragenden kulturellen Einrichtungen war natürlich auch das Kino ein wichtiger Bestandteil. Auf Empfehlung des LKK – Landesverbands Kommunale Kinos Baden-Württemberg besuchte er am 3. April Kenzingen, wo die Löwen-Lichtspiele seit 1951 das kulturelle Leben des Ortes und darüber hinaus geprägt hatten, bevor sie aus Altersgründen vorübergehend geschlossen wurden. Vor einem Runden Tisch mit Kinobetreibenden der Region würdigten Staatssekretär Arne Braun und MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen das Lebenswerk des Betreiberehepaars Christel und Lothar Kauschwitz. Dabei setzten sie sich engagiert für die Fortführung des Kinos ein, im Einklang mit der Kunstkonzeption des Landes und dem "Kulturdialog 2020 – Kulturpolitik für die Zukunft". Seit etwa zwei Jahren bemüht sich der Verein "Kultur in Kenzingen – Kino und mehr e.V." mit Unterstützung der Stadt und gemeinsam mit dem engagierten Kinobesitzerehepaar um eine Lösung zur Wiedereröffnung als "Dritter Ort", der neben dem Kino auch weitere Kulturangebote bietet.
Politik & Kinobetreiber*innen im Dialog
Zur Tour de Länd Kinoetappe kamen neben Arne Braun und Carl Bergengruen, Vertreter*innen der Kinoverbände Neriman Bayram und Leopold Winterhalder sowie zwölf Kinobetreiber*innen mittelständischer, privater Kinos und kommunale Kinos aus Baden-Württemberg zum Austausch zusammen. Allen eingeladenen Kinos aus einem Umkreis von 60 Kilometern war gemeinsam, dass sie in Klein- und Mittelstädten jeweils das einzige und letzte sind. Gerade stehen zahlreiche Generationenwechsel an und die Kinostruktur in Baden Württemberg ist in Bewegung. Umso wichtiger ist es, die Kulturorte bei diesem Strukturwandel zu unterstützen. Kritisch gesehen wurden in diesem Zusammenhang die Vorschläge zur Reform der Filmförderung aus dem Hause der Staatsministerin Claudia Roth, in denen die Kinos noch eine eher marginale Rolle spielen. Leopold Winterhalder wies auf den Erfolg des Zukunftsprogramms Kino hin und bekräftigte den Wunsch der Kinobranche nach einer Fortsetzung des Investitionsprogramms gemeinsam mit den Ländern. Staatssekretär Braun und Carl Bergengruen stimmten dem zu. Mittel zur Kofinanzierung durch das Land Baden-Württemberg stünden wie bisher bereit.