Die Filmförderungsanstalt des Bundes (FFA) hat wieder ihre halbjährliche statistische Auswertung der mit Zahlen über die Spielstätten und Standorte, die Kinofilme und größten Erfolge des 1. Halbjahres und ihrer Besucher*innen vorgelegt.
Mit 41,9 Millionen Tickets sind zwischen Januar und Juni 2024 für die deutschen Kinos 7,3 Prozent Tickets weniger gekauft worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Wegen eines geringeren Anteils überlanger und 3D-Filme liegt der Kinoumsatz mit 403,5 Millionen Euro um 11,3 Prozent hinter dem des ersten Halbjahrs 2023 – mit leider deutlich fallender Tendenz für den Sommer 2024.
Im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr nahezu gleiche Zahlen
„Die positive Überraschung ist im Gegensatz zum ersten Halbjahr 2023 diesmal leider ausgeblieben“, erklärt FFA-Vorstand Peter Dinges zu den FFA-Halbjahresergebnissen „Dennoch scheint uns der erwartbare Rückgang beim Ticketverkauf um deutlich weniger als zehn Prozent angesichts der Hollywoodstreikfolgen und dem damit einhergehenden Mangel an besuchsstarken Filmen als moderat“, so Dinges – und weiter: „Gefreut haben wir uns über die zunehmende Diversität vieler – auch deutscher – Filme. Exemplarisch dafür kann ‚Chantal im Märchenland‘ stehen, in dem Buntheit, Feminismus und Queerness herrschen.“
Die Kennzahlen zum Kinobestand am Ende des ersten Halbjahres 2024 bleiben im Vergleich zum Vorjahr erneut stabil, die Zahl der Leinwände ist praktisch unverändert, die der Kinos und Standorte ist wieder leicht gestiegen „Die Zahlen zeigen, dass das Kino als niederschwelliges Kulturangebot von den Menschen flächendeckend nach wie vor sehr gerne angenommen wird Dies fällt umso leichter, als der durchschnittliche Eintrittspreis wieder deutlich unter zehn Euro gesunken ist“, so Peter Dinges, der betont, dass die FFA blickt trotz der Rückgänge bei Tickets und Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr „gespannt-optimistisch auf das zweite Halbjahr“ schaue.
Nur wenige Titel versuchen zwei Drittel des Umsatzes
In Sachen Kinoerfolge lässt sich festhalten: Der amerikanische Science-Fiction-Film „Dune: Part Two“ war mit über 312.000 verkauften Tickets mit Abstand der meistbesuchte Film des ersten Halbjahres 2024.
Unter den Top 25 sind drei deutsche Produktionen (darunter eine Koproduktion), wovon „Chantal im Märchenland“ den 2. Platz der am meisten besuchten Filme belegt. Demnach sind drei deutsche (Ko-)Produktionen unter den Top 25 Titeln: „Chantal im Märchenland“ auf Platz 2, „Eine Million Minuten“ auf Platz 9 und „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes“ auf Platz 25 (Koproduktion).
Das MFG-geförderte Drama „Girl You Know It’s True“ belegt Platz 4 mit über 333.000 verkauften Tickets im ersten Halbjahr 2024 der Top 100 aller deutschen Produktionen – das heißt Platz 31 aller gestarteten Kinofilme.
Der Arthaus-Film „Zone of Interest“ war der Kassenschlager für die älteren Generationen (Über 50-Jährige machen 70% der Besucher*innen aus). Die jüngsten Besucher*innen (10-15 Jahre) entschieden sich zwischen „Chantal im Märchenland“ (39%), „Ella und der schwarze Jaguar“ (41%), „Wonka“ (40%) und dem Animationshit „IF: Imaginäre Freunde“.
Die Verzerrung zugunsten einiger weniger Kassenhits bei den Ticketverkäufen geht weiter: Die Top 25 Filme haben einen Anteil von satten 67 Prozent an allen im ersten Halbjahr 2024 verkauften Tickets.
Studie liefert auch detaillierte Angaben zur Demografie der Kinobesucher*innen
Die Studie enthält neben soziodemografischen sowie kino- und filmspezifischen Merkmalen der Besucher*innen der einzelnen Top 25 Filme auch Analysen hinsichtlich der Motivation der Kinobesucher*innen, aktuelle Daten zur Altersstruktur sowie zu Haushaltsgrößen, Berufsgruppen und vielem mehr und ist auf der Website der FFA abrufbar.
Was bedeuten die Zahlen für die Situation in Baden-Württemberg, das nach den anderen Flächenländern Nordrhein-Westfalen und Bayern in Sachen Kinostandorte wieder den 3. Platz belegt? Hier die wichtigsten Kennzahlen aus der Liste: