30. Filmschau Baden-Württemberg: MFG-geförderte Filme gewinnen in drei Hauptkategorien

Bester Spielfilm: „No Dogs Allowed“, Bester Dokumentarfilm: „Das leere Grab“, Bester Film mit VFX (digitale visuelle Effekte): „Avatar – The Last Airbender“.

"No Dogs Allowed" erhält den Preis als bester Spielfilm im Wettbewerb der 30. Filmschau Baden-Württemberg: Produzent Felix Ruple, Regisseur Steve Bache und der Unit-Leiter Filmförderung der MFG, Robert Gehring (v.l.n.r.). | © MFG
"No Dogs Allowed" erhält den Preis als bester Spielfilm im Wettbewerb der 30. Filmschau Baden-Württemberg: Jurymitglieder Anika Mätzken und Sven Bohse, Regisseur Steve Bache, Produzent Felix Ruple und der Festivalleiter Oliver Mahn (v.l.n.r.). | © MFG
Bester Spielfilm des Wettbewerbs der 30. Filmschau Baden-Württemberg: Produzent Felix Ruple und Regisseur Steve Bache (v.l.n.r.). | Bild: Ronny Schönebaum
Preisverleihung bei der 30. Filmschau Baden-Württemberg: Bester Dokumentarfilm wird der MFG-geförderte Film "Das leere Grab"; hinten die Jury: Mark Szigalyi, Eric Friedler, Marita Stocker (v.l.n.r.), vorn der Produzent des Preisträgerfilms Christoph Holthoff. | © MFG
Preisverleihung bei der 30. Filmschau Baden-Württemberg: Der erstmals vergebene Preis für den besten Beitrag mit hohem VFX-Anteil (digitale visuelle Effekte) geht an das Team von Accenture Song Germany VFX für die Streaming-Serie "Avatar - The Last Airbender": Amelie Dillig, Gus Martinez und Emanuel Fux (hinten); vorne: Jury-Mitglied Julia Smola. | © MFG
30. Filmschau Baden-Württemberg: Verleihung des von der MFG gestifteten Jugendfilmpreises an den Kurzfilm "Hallows' Day" von Eliah Tamino Willmann (vorn), hinten: MFG-Unitleiter Filmförderung Robert Gehring, Jurymitglied Tom Weber, Teammitglieder des Kurzfilms und Festivalleiter Oliver Mahn (v.l.n.r.). | © MFG
Preisverleihung am Ende der 30. Filmschau Baden-Württemberg im alten Schloss in Stuttgart mit allen Laudatoren/Laudatorinnen, Preisträger*innen und Festivalleiter Oliver Mahn. | © MFG
Baden-Würtemberg-Premiere des MFG-geförderten Dramas "No Dogs Allowed" am 6.12.2024 auf der Filmschau BW in den Innenstadtkinos Stuttgarts mit Cast und Crew und MFG-Projektleiter Marian Metzner Thorn. | © MFG
Baden-Würtemberg-Premiere des MFG-geförderten Dramas "No Dogs Allowed" am 6.12.2024 auf der Filmschau BW mit Produzent Marcos Kantis (Schiwago Film, Berlin), Drehbuchautor Stephan Kämpf, Regisseur Steve Bache, Produzent Felix Ruple (ehemals Schiwago Film Stuttgart) und MFG-Projektleiter Marian Metzner Thorn (v.l.n.r.). | © MFG
Baden-Würtemberg-Premiere des MFG-geförderten Dramas "No Dogs Allowed" am 6.12.2024 auf der Filmschau BW unter anderem mit Produzent Marcos Kantis (Schiwago Film, Berlin), Drehbuchautor Stephan Kämpf, Regisseur Steve Bache, Produzent Felix Ruple (ehemals Schiwago Film Stuttgart), Teilen von Cast und Crew sowie MFG-Projektleiter Marian Metzner Thorn. | © MFG
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Das MFG-geförderte Drama „No Dogs Allowed“ von Drehbuchautor Stephan Kämpf und Regisseur Steve Bache, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, gewinnt bei der 30. Filmschau Baden-Württemberg den mit 2.000 Euro dotierten baden-württembergischen Filmpreis in der Königskategorie Spielfilm. Der in der baden-württembergischen Hauptstadt sowie in Sindelfingen gedrehte Film thematisiert das heikle Thema Pädophilie aus der Sicht eines Jugendlichen, der Missbrauchsopfer ist und auch selbst zum Täter zu werden droht.

„No Dogs Allowed“ hatte vor zwei Wochen bereits den Hauptpreis im Debütwettbewerb im renommierten internationalen „Black Nights Festivals“ in der estnischen Hauptstadt Tallinn errungen. Der Film wurde von der Firma Schiwago Film (Stuttgart/Berlin) zusammen mit der ZDF-Redaktion Das Kleine Fernsehspiel produziert und ist seit 18. November über die ZDF-Mediathek abrufbar – allerdings nur in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr oder mit Altersverifikation.

Begründung der vierköpfigen Fachjury

Die Jury hebt die „mutige Herangehensweise an das Thema Kindesmissbrauch“ hervor: „Mit fein austarierten und klug konstruierten Situationen, in die der pädophil veranlagte Jugendliche Gabo gerät, gewinnt seine Figur eine große Vielschichtigkeit, und die Geschichte an Komplexität und Spannung. Die Entscheidung, bei Gabo beides zu verknüpfen: die Angst vor dem Tätersein und die Erkenntnis, selbst Opfer zu sein, ist dramaturgisch und inszenatorisch sehr gelungen umgesetzt. Die visuelle Sprache eines Feelgood-Teenagerfilms macht die Geschichte zugänglich und gleichzeitig umso schmerzhafter. Der Mut des Films zeigt sich auch darin, im Kern nicht auf die Betroffenheit eines reinen Dramas zu setzen, sondern auch ambivalente Momente ohne moralische Bewertung stehen zu lassen.“

Auch das Publikum der Filmschau Baden-Württemberg lobte das Fingerspitzengefühl von Drehbuch und Regie.

Den mit 2.000 Euro dotierten baden-württembergischen Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm erhält der von der Kurhaus Produktion in Baden-Baden produzierte und von der MFG geförderte Film „Das leere Grab“ des deutsch-tansanischen Regisseurinnen-Duos Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay. Der Film feierte im Februar als Gala-Aufführung bei der Berlinale seine Weltpremiere und behandelt die teils noch immer nicht aufgearbeiteten Verbrechen aus der deutschen Kolonialzeit in Afrika vor über einhundert Jahren.

Die Fachjury sagt zur Begründung für den Dokumentarfilmpreis an "Das leere Grab"

„Mit bemerkenswerter Sensibilität und erzählerischer Kraft wagt sich das Regieduo Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay an ein weitgehend verdrängtes Kapitel deutscher Kolonialgeschichte. Ihr Film ‚Das leere Grab‘ macht dabei nicht nur die Grausamkeit dieser Zeit spürbar, sondern auch die schmerzhaften Herausforderungen, denen sich Nachfahren der Opfer bis heute stellen müssen. Dabei geben die Filmemacherinnen den Menschen hinter der Geschichte eine Stimme und ihrem Film eine emotionale Tiefe, die nachhaltig berührt. ‚Das leere Grab‘ ist weder reine Anklage noch simplifizierende Lösung, sondern ein mutiger, differenzierter Beitrag zu einem Thema, das uns alle betrifft. Ein Film, der daran erinnert, dass echte Versöhnung nur durch Taten gelingt und dessen Botschaft weit über den Kinosaal hinaus hallt.“

Der erstmals vergebene undotierte baden-württembergische Filmpreis für VFX (Visual Effects) geht an das VFX-Team Amelie Dillig, Gus Martinez und Emanuel Fux von Accenture Song Content Deutschland VFX (ehemals Mackevision) in Stuttgart für die Netflix-Serie „Avatar - The Last Airbender“. Von der MFG Filmförderung gab es für als Produktionshilfe für den VFX-Anteil eine Line Producer Förderung. Die Firma Accenture Song Content VFX zählt bereits seit mehr als einem Jahrzehnt zu den weltweit führenden Dienstleistern im Bereich der visuellen digitalen Effekte und zeichnet unter anderem für die VFX-Anteile in erfolgreichen US-Serien wie „Stranger Things“, aber auch deutschen Spielfilmen wie „Girl You Know It’s True“ verantwortlich.

Für seine Leistungen als VFX Executive Producer und Head of Business/Legal Affairs bei Accenture Song in Stuttgart, mit denen er den VFX-Standort Stuttgart „zur Traumfabrik für Hollywood-Blockbuster gemacht hat“, wurde Heiko Burkardsmaier am Sonntagabend der diesjährige baden-württembergischen Ehrenfilmpreis verliehen.

Viele Preise gehen wieder an Absolventinnen und Absolventen der Filmakademie Baden-Würtemberg

Der Gewinner des mit 2.000 Euro dotierten baden-württembergischen Filmpreises in der Kategorie Kurzfilm heißt „Haus am Hang“ von Konstantin Münzel aus Suhl, Student an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Auch der ebenfalls erstmals vergebene und mit 500 Euro dotierte Baden-Württembergische Publikumsfilmpreis stammt der Studentin an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg: der Kurzfilm „Nur wir zwei“ von Olga Alexandra Müller aus München.

Bei der Preisverleihung zum Abschluss der Jubiläumsausgabe der Filmschau Baden-Württemberg betonten mehrere Filmschaffende und Prämierte die Bedeutung der MFG Filmförderung und der Filmakademie Ludwigsburg für den Film- und Medienstandort der Region Stuttgart. Die MFG stiftete wieder einen Teil der Jugendfilmpreise, die ebenfalls während der Zeremonie verliehen wurden.

 

Quelle: Filmbüro/Filmschau Baden-Württemberg, MFG
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