Die Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin teilt mit, dass nach der beihilferechtlichen Genehmigung durch die Europäische Kommission die neuen Richtlinien für den Deutschen Filmförderfonds DFFF und den German Motion Picture Fund GMPF mit Rückwirkung zum 1. Januar 2025 in Kraft getreten sind.
Das bedeutet, dass ab sofort Anträge auf Förderung durch die FFA bewilligt werden können. Die neuen Richtlinien sehen bekanntermaßen eine einheitliche Anhebung der Förderquote auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau von 30 Prozent der anerkannten deutschen Herstellungskosten vor. Die Höchstfördersummen bzw. Kappungsgrenzen pro Projekt sind entsprechend erhöht: beim DFFF I werden sie von 4 auf 5 Millionen Euro angehoben, beim GMPF von 10 auf 20 Millionen Euro und für Filme von 2,5 auf 5 Millionen Euro. Weitere Änderungen sind insbesondere, dass das Referenzprojekt des bzw. der Antragstellenden zehn Jahre zurückliegen darf. Inzwischen fand bei der FFA auch die letzte Fördersitzung nach dem FFG von 2024 statt, deren Ergebnisse - 2,1 Millionen Euro FFA-Förderung für vier Filmprojekte und fünf Drehbücher – veröffentlicht wurden.
FFA-Statistiken zum Förderjahr 2024 vorgelegt
Die FFA hat jüngst die Ergebnisse ihrer Recherchen zu 2024 veröffentlicht – das letzte Jahr vor der Reform des Filmfördergesetzes des Bundes und somit das letzte Jahr nach dem alten FFA-Kommissionssystem. Im Bericht der FFA heißt es, dass in 2024 mit 165 Anträgen – 57 mehr als im Vorjahr – für Produktions- und Drehbuchförderung so viele Projekte wie schon lange nicht mehr eingereicht wurden. Die Kommissionsmitglieder bewilligten in sechs Sitzungen 50 Projektfilmförderungen, etwas mehr als im Jahr 2023, darunter 41 Spielfilme und neun Dokumentarfilme (18 Prozent), 21 internationale Koproduktionen, 18 Debütfilme und nur ein Animationsfilm.
Zwei MFG-geförderte Kinofilme unter den Box Office-Top Ten der FFA-Statistik
Weiter heißt es, dass für die zehn erfolgreichsten Filme des Jahres 2024, die eine FFA-Projektfilmförderung erhielten, mehr als 10 Millionen Tickets verkauft wurden, das sind 1,7 Millionen mehr als im Vorjahr. Darunter finden sich auch zwei MFG-geförderte Filme, das Fantasy-Abenteuer „Woodwalkers“ auf Platz 5 mit über 675.000 verkauften Tickets in 2024 und auf Platz 9 das Drama „Girl You Know It’s True“ mit über 344.000 verkauften Tickets. Beide Filme profitierten in besonderer Weise von den von Stuttgarter Firmen produzierten digitalen Spezialeffekten (VFX).
Sechs von der FFA im Drehbuchbereich geförderte Filme starteten 2024 in den deutschen Kinos, darunter auch die von der MFG-geförderte Literaturverfilmung von Regisseurin Julia von Heinz, „Treasure – Familie ist ein fremdes Land“, der seine Weltpremiere im Rahmen der Berlinale Special Gala feierte und Mitte September 2024 Kinostart hatte.
Im Bereich Verleih- und Vertriebsförderung bewilligte die FFA insgesamt 9,9 Millionen Euro für den Kinostart bzw. den internationalen Vertrieb von 35 Spielfilmen, acht Kinderfilmen und sechs Dokumentarfilmen. Außerdem waren noch zwei Animationsfilme dabei – was zumindest aus MFG-Sicht, die den erfolgreichen Animationsstandort Baden-Württemberg unterstützt, sehr gering wirkt.
Die Broschüre mit den ausführlichen Statistiken kann unter diesem Link heruntergeladen werden.