Am 27. November 2020 findet die Wahl des MFG-Star 2020 durch den Alleinjuror Christian Schwochow statt. Nominiert für den Regie-Nachwuchspreis der MFG sind Barbara Ott, Hossein Pourseifi, Leonie Krippendorff und Savaş Ceviz.
Seit 2000 wird alljährlich der von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg gestiftete Preis im Rahmen des in diesem Jahr hybrid stattfindenden FernsehfilmFestivals Baden-Baden verliehen. Die beste Regiearbeit erhält die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung. Nominiert sind Barbara Ott, Hossein Pourseifi, Leonie Krippendorff und Savaş Ceviz.
Das FernsehfilmFestival Baden-Baden findet in diesem Jahr sowohl digital als auch vor Ort statt. Die ganztägige Veranstaltung zum MFG-Star wird mit Publikum im Kurhaus Baden-Baden am 27. November durchgeführt. Ab 9 Uhr werden die vier ausgewählten Erstlings- oder zweiten Werke der Nachwuchsregisseur*innen gezeigt. In jeweils unmittelbar auf die vier Filmvorführungen anschließenden Gesprächen stellt Knut Elstermann die vier anwesenden Nominierten persönlich vor. Noch am selben Abend (27.11.2020) fällt die Entscheidung durch den alleinigen Juror, den Regisseur Christian Schwochow. Der MFG-Star wird bereits zum 21. Mal vergeben.
Nominiert sind diese vier Regisseur*innen:
Barbara Ott für „Kids Run“
Der Mittzwanziger Andi ist ein junger, aufbrausender Mann aus prekären Verhältnissen und bereits Vater dreier Kinder. Andis Leben ist von Aggressionen und existentieller Geldnot gekennzeichnet. Doch will er lediglich seine Ex-Freundin Sonja zurück, um mit ihr gemeinsam eine Familie zu sein. Andi trifft es wie ein Schlag, als Sonja entscheidet, dem gemeinsamen Kind einen anderen, solideren Vater zu geben. Doch Andi beschließt zu kämpfen – um die Liebe seines Lebens, um seine Familie und darum, der Vater seiner Kinder bleiben zu dürfen.
Hossein Pourseifi für „Morgen sind wir frei“
Im Februar 1979 fegt die „Islamische Revolution“ über den Iran. Die ostdeutsche Chemikerin Beate folgt ihrem Ehemann Omid, einem in der DDR lebenden, iranischen Dissidenten, voller Liebe und Hoffnung in dessen Heimat. Doch nach der anfänglichen Aufbruchsstimmung wird das Leben für Beate und ihre achtjährige Tochter Sarah zur Hölle: Willkür, Gewalt und religiöse Doktrinen. Beate und Omid müssen eine verhängnisvolle Entscheidung treffen. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte.
Leonie Krippendorff für „Kokon“
Jahrhundertsommer in Berlin-Kreuzberg. Im multikulturellen Mikrokosmos rund um das Kottbusser Tor bahnt sich die 14-jährige Nora ihren Weg durchs Erwachsenwerden. Sie bekommt zum ersten Mal die Periode, entdeckt ihre Liebe für andere Mädchen und lernt die wilde Romy kennen. Mit ihr wirkt die Welt plötzlich endlos groß und schön. Nora lernt, zu sich zu stehen und traut sich endlich, Wege abseits der Clique ihrer älteren Schwester Jule zu gehen. Doch wie kann Nora ihren Blick für all diese Schönheit bewahren, nachdem ihr zum ersten Mal das Herz gebrochen wurde?
Savaş Ceviz für „Kopfplatzen“
Markus, ein gut aussehender, sympathischer und angesehener Architekt, ist pädophil. Körper von kleinen Jungs erregen ihn, aber er will das nicht. Wegen seiner Neigung quält er sich und hasst sich dafür. Seine Qual ist dann am größten, wenn er kurz davor steht, zum ersten Mal tatsächlich sexuell mit einem Jungen zu werden. Er befürchtet, dass er sein Verlangen auf Dauer nicht unter Kontrolle haben wird. „Kopfplatzen“ steht für die lauter werdenden Rufe in seinem Kopf, denen Markus versucht zu widerstehen.
In diesem Jahr bestand die Nominierungskommission aus Bettina Reitz (Juryvorsitzende des Wettbewerb des FernsehfilmFestivals Baden-Baden 2016 bis 2019), Cathrin Ehrlich (Festivalleiterin FernsehfilmFestival Baden-Baden), Ulrike Frick (Programmerin der Reihe Neues Deutsches Fernsehen beim Filmfest München), Andrea Hohnen (Programmleiterin FIRST STEPS) und Carl Bergengruen (MFG-Geschäftsführer).