MFG fördert sieben Filme im Verleih

In ihrem Förderbereich Verleih/Vertrieb hat die MFG Baden-Württemberg für sieben Projekte insgesamt 190.000 Euro bewilligt. Die höchsten Fördersummen erhielten das Drama „Bis wir tot sind oder frei“ und der Abenteuerfilm „Nachtwald“.


Die Förderentscheidungen im Einzelnen:

 

Bis wir tot sind oder frei
50.000,00 Euro

Spielfilm, Drama
Regie: Oliver Rihs
Antragssteller: Port au Prince Pictures GmbH, Berlin
Kinostart: 31.03.2022

Es sind die frühen 1980er-Jahre in der Schweiz – Rebellion liegt in der Luft. Die engagierte Anwältin Barbara Hug (Marie Leuenberger) will das rückständige Justizsystem von Grund auf umkrempeln. Sie vertritt Linksautonome wie die rebellische Heike (Jella Haase) und nutzt das Gericht als ihre Bühne. Eines Tages sucht der Industriellen-Sohn und Berufskriminelle Walter Stürm (Joel Basman), gerade mal wieder aus dem Gefängnis geflohen, ihren Rat. Der charismatische Stürm widerspricht allen Regeln, lebt bedingungslosen Egoismus und gerät dabei immer wieder mit dem System aneinander. Nicht nur Heike verfällt seinem jungenhaften Charme, auch Barbara fühlt sich zu ihrem Mandanten hingezogen. Als der Ausbrecherkönig erneut im Knast landet, kommt er in Isolationshaft. Und ausgerechnet Stürm, der keiner Ideologie anhängt, wird in linken Kreisen zum Symbol für Freiheit und die Würde des Einzelnen – und damit zum Idol einer ganzen Generation.


Nachtwald
40.000,00 Euro

Spielfilm, Abenteuer
Regie: André Hörmann & Katrin Milhahn
Antragssteller: Farbfilm Verleih GmbH, Berlin
Kinostart: 09.06.2022

Paul (Levi Eisenblätter) und Max (Jonas Oeßel) sind beste Freunde. Am ersten Tag der Sommerferien reißen sie von zu Hause aus und suchen eine sagenumwobene Höhle weit oben in den Bergwäldern. Ganz allein in der Wildnis erleben die beiden eine ungeahnte Freiheit und stellen sich großen Gefahren und unüberwindbaren Hindernissen. Ein großes Sommerabenteuer beginnt.


A Propos de Joan
30.000,00 Euro

Spielfilm, Drama
Regie: Laurent Larivière
Antragssteller: Camino Filmverleih GmbH, Stuttgart
Kinostart: Sommer 2022

Die Pariser Verlegerin Joan Verra (Isabelle Huppert) trifft nach Jahrzehnten ihre erste große Liebe wieder. Aufgewühlt verlässt sie Paris und zieht sich in ihr Landhaus zurück. Dort beginnt sie, ihr Leben Revue passieren zu lassen. Joans Erinnerungen verdichten sich mehr und mehr zu einer emotionalen Reise, bei der Wunsch und Wirklichkeit verschwimmen. Doch sie ist nicht allein: Es begleiten sie der exzentrische Schriftsteller Tim Ardenne (Lars Eidinger), der als einzige Konstante fest an ihrer Seite zu stehen scheint, und ihr Sohn Nathan (Swann Arlaud), den sie allein großzog.


L´Horizon
25.000,00 Euro

Spielfilm, Drama
Regie: Émilie Carpentier
Antragssteller: Arsenal Filmverleih GmbH, Tübingen
Kinostart: 07.07.2022

Die 18-jährige Adja aus der Banlieue von Paris sehnt sich nach Abenteuer und Erfahrungen, sie will
leben und Spaß haben, ohne an morgen zu denken. Adja sucht ihren eigenen Weg zwischen ihrer besten Freundin, einer Influencerin, die in den sozialen Netzwerken glänzt, und ihrem erfolgreichen großen Bruder, der Fußball spielt. Zuerst verspotten Adja und ihre beste Freundin Arthur und andere junge Leute, die sich für Klima und Umwelt einsetzen. Als sie Arthur näherkommt, versteht sie dessen Beweggründe plötzlich immer mehr und wird seine Mitstreiterin im Kampf gegen den Beton. Adja erlebt eine intensive Zeit, der Kampf für eine nachhaltigere Welt stellt ihr Denken auf den Kopf und bringt sie dazu, an der Seite der Fridays For Future-Bewegung Risiken einzugehen.


Birta
22.000,00 Euro

Kinderfilm
Regie: Bragi Thor Hinriksson
Antragssteller: Der Filmverleih GmbH, Stuttgart
Kinostart: 15.09.2022

Die starke und verantwortungsbewusste, kleine Birta hört ein Telefongespräch ihrer Mutter, in der diese davon erzählt, dass das Weihnachtsfest für die Familie aufgrund finanzieller Probleme in diesem Jahr ins Wasser fallen muss. Das will die ehrgeizige Birta aber nicht so einfach hinnehmen. Und so beschließt sie kurzerhand, selbst Geld aufzutreiben – was aber gar nicht so leicht ist, wenn man erst elf Jahre alt ist.


Robin Bank
15.000,00 Euro

Dokumentarfilm
Regie: Anna Giralt Gris
Antragssteller: Camino Filmverleih GmbH, Stuttgart
Kinostart: 19.05.2022

ROBIN BANK ist die Geschichte eines katalanischen Aktivisten, Enric Duran, der in Spanien einen der umstrittensten Bankraube der letzten zehn Jahre beging. Zwischen 2005 und 2008 nahm er Kredite in Höhe von einer halben Million Euro auf und zahlte sie nicht zurück. Stattdessen nutzte er das Geld zur Finanzierung sozialer Projekte. Nachdem er zwei Monate lang inhaftiert war, wurde er gegen Kaution freigelassen. Während er auf seinen Prozess wartete, floh er aus dem Land und erklärte sich selbst zum Gesetzesflüchtigen. Robin Bank ist ein hybrider Dokumentarfilm - aus Archivbildern, Animationssequenzen und Interviews setzt sich eine Annäherung an einen Überzeugungstäter zusammen und bewegt sich zwischen den idealistischen Träumen dieses Aktivisten und der Realität.


Die Saat
8.000,00 Euro

Spielfilm, Drama
Regie: Mia Maariel Meyer
Antragssteller: Missing Films GbR, Berlin
Kinostart: 28.04.2022

Im Schweiße seines Angesichts schuftet Rainer auf der Baustelle. Sein erster Job als Bauleiter ist die dringend benötigte große Chance. Die steigenden Mieten in der Stadt haben ihn, seine schwangere Frau und die 13-jährige Tochter Doreen bereits zum Umzug in ein renovierungsbedürftiges Häuschen im Umland gezwungen. Doreen ist zunächst nicht begeistert von ihrem neuen Leben, doch dann lernt sie das Nachbarmädchen Mara kennen, deren Eltern so reich wie borniert sind. Die neue Freundschaft wird schnell zum Spiel mit dem Feuer. Mara stachelt Doreen zu bösen Streichen an und verwickelt sie in einen Diebstahl. Unterdessen wird Rainer auf der Arbeit degradiert und durch den kühlen Pragmatiker Jürgen ersetzt, der ausschließlich die Interessen der Investoren im Blick hat und das Bauprojekt skrupellos auf Profit ausrichtet. Als ein älterer Mitarbeiter gefeuert werden soll, stellt sich Rainer gegen den neuen Vorgesetzten und wird unwillkürlich zum Anführer eines aufkeimenden Widerstands. Mit unaufhaltsam steigendem Druck beschreibt Regisseurin Mia Mariel Meyer in ihrem zweiten Spielfilm eine durch Kapitalismus entmenschlichte Welt, in der der Kampf für Gerechtigkeit und Integrität zur Zerreißprobe wird.


Die Förderentscheidungen trafen Prof. Dr. Susanne Marschall (Vors.), Franziska Heller, Dieter Krauß, Herbert Spaich, Helga Reichert und Carl Bergengruen. Unterstützt werden Verleih- und Vertriebsmaßnahmen, die im besonderen filmkulturellen oder filmwirtschaftlichen Interesse Baden-Württembergs liegen.

Nächster Einreichtermin für Verleih-/Vertriebsförderung: 01.06.2022

https://film.mfg.de/foerderung/

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