Der deutsche Games-Markt konnte nach dem historischen Wachstumssprung 2020 auch im Folgejahr deutlich zulegen: So wurden 2021 mit Games, Gebühren für Online-Dienste sowie Games-Hardware rund 9,8 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereits 2020 konnte der deutsche Games-Markt um 32 Prozent wachsen, was unter anderem an neuen Spieler*innen lag, die während der Corona-Pandemie hinzugekommen waren. Das gab der game – Verband der deutschen Games-Branche auf Basis von Daten der Marktforschungsunternehmen GfK und data.ai bekannt. Die Nachfrage nach Gaming-Hardware, vor allem nach Spielekonsolen (+23 Prozent) und Zubehör für Spiele-PCs (+22 Prozent), sowie In-Game- und In-App-Käufe (+30 Prozent) waren die größten Wachstumsmotoren.
„Nach dem historischen Wachstumssprung 2020 konnte der deutsche Games-Markt auch 2021 weiter stark zulegen. Das zeigt auch: Diejenigen, die Games während der Lockdowns erstmals für sich entdeckt haben, finden auch langfristig Gefallen daran“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. „Besonders erfreulich ist das starke Wachstum bei Gaming-Hardware. Ob Spielekonsolen oder Gaming-PCs: Zum wiederholten Male haben die Spielerinnen und Spieler in Deutschland stark in ihr Equipment investiert, um auch künftig Games in der bestmöglichen Qualität genießen zu können. Dabei konnte die Nachfrage nicht immer bedient werden, es wäre also sogar noch ein größerer Umsatzanstieg möglich gewesen.“
Games, Gaming-Hardware und Gebühren für Online-Dienste: Alle drei Marktsegmente konnten nochmals zulegen
So wuchs der Umsatz mit Computer- und Videospielen um insgesamt 19 Prozent auf rund 5,4 Milliarden Euro. Stärkster Wachstumstreiber hierbei waren abermals die sogenannten In-Game- und In-App-Käufe, die um insgesamt 30 Prozent auf rund 4,2 Milliarden Euro zulegen konnten. Hintergrund ist der anhaltende Trend zu Free-to-Play-Spielen sowie die insgesamt längere Unterstützung einzelner Titel, die immer wieder mit neuen – kostenfreien wie kostenpflichtigen – Inhalten versorgt werden. Dagegen ist der Umsatz mit dem einmaligen Kauf von Games um 9 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro eingebrochen. Auch der Umsatz mit den monatlichen Abonnement-Gebühren für einzelne Spiele – häufig setzen Online-Rollenspiele auf dieses Modell – ging um 11 Prozent auf 145 Millionen Euro zurück.
Der Umsatz mit Gaming-Hardware ist insgesamt um 18 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro gestiegen. Besonders stark nachgefragt sind Spielekonsolen: Obwohl manche Modelle im Handel häufig vergriffen waren, stieg der Umsatz dennoch um 23 Prozent auf 808 Millionen Euro. Rund 1 Milliarde Euro wurde mit Spiele-PCs – Desktops und Laptops – umgesetzt. Das ist ein Plus von
10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Immer mehr Spieler*innen investieren zudem in Zubehör, mit dem sich das Spielerlebnis weiter verbessern lässt. Besonders stark nachgefragt sind Grafikkarten, Tastaturen und Mäuse sowie Monitore und VR-Headsets für den Gaming-Einsatz. Der Umsatz mit Gaming-PC-Zubehör stieg um 22 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro. Um 11 Prozent auf 306 Millionen Euro legte der Umsatz mit Zubehör für Spielekonsolen zu.
Nach dem großen Wachstumssprung von 50 Prozent 2020 ist der Umsatz mit Gaming-Online-Diensten 2021 um weitere 4 Prozent auf 720 Millionen Euro gestiegen. Entscheidend zu diesem Wachstum haben Gaming-Abo-Dienste wie der Xbox Game Pass, EA Play und Ubisoft+ beigetragen, deren Umsatz um 22 Prozent auf 220 Millionen Euro gestiegen ist. Einen Rückgang um 13 Prozent auf 63 Millionen Euro gab es hingegen bei Cloud-Gaming-Diensten. Einer der Gründe hierfür ist, dass Cloud-Gaming-Funktionen teils kostenfrei in andere Services integriert wurden, so dass kein eigenständiger Umsatz erzielt wird. Auch der Umsatz von Online-Gaming-Diensten ist um 2 Millionen Euro auf 437 Millionen Euro gesunken. Diese werden häufig zu den verschiedenen Spielekonsolen angeboten und umfassen – je nach Angebot – kostenfreie monatliche Spiele, Games-Rabatte, die Möglichkeit Online zu spielen oder auch Cloud-Speicher für Spielstände.
Informationen zu den Marktdaten
Die GfK hat die Definition von Gaming-PCs angepasst. Für eine bessere Vergleichbarkeit der Daten wurde diese neue Definition auch auf die Marktdaten von 2020 angewendet, wodurch die Gaming-Hardware-Werte für 2020 geringer ausfallen als noch die vor einem Jahr kommunizierten. Die genannten Marktdaten basieren auf Erhebungen des GfK Consumer Panels und data.ai. Die GfK verwendet Erhebungsmethoden zur Erfassung der Daten des deutschen Marktes für digitale Spiele, die weltweit und qualitativ einmalig sind. Hierzu gehören unter anderem eine für die gesamte deutsche Bevölkerung repräsentative laufende Befragung von 25.000 Konsumenten zu ihren Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten bei digitalen Spielen sowie ein Handelspanel. Die Datenerhebungsmethoden erlauben einen einmaligen Einblick in den deutschen Markt für Computer- und Videospiele.
Quelle: game – Verband der deutschen Games-Branche e.V.
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