Lotte Reiniger Preis der MFG Filmförderung 2023 geht an den Animationskurzfilm „Zoon“ von Regisseur Jonatan Schwenk

Der von der MFG Filmförderung und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg-LFK gestiftete Young Animation Award geht an „Ressources Humaines“ der drei französischen Regisseure Isaac Wenzek, Titouan Tillier und Trinidad Plass

 

 

MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen (links) überreichte die Siegertrophäe des Lotte Reiniger Preises und den Scheck über 10.000 Euro Preisgeld an den Nachwuchsregisseur Jonatan Schwenk für seinen Animationsfilm „Zoon“
MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen (links) überreichte die Siegertrophäe des Lotte Reiniger Preises und den Scheck über 10.000 Euro Preisgeld an den Nachwuchsregisseur Jonatan Schwenk für seinen Animationsfilm „Zoon“ | Bild: MFG
MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen (links) mit einem der Preisträger des Young Animation Awards für Studierende, Titouan Tillier, Ko-Autor und -Regisseur des Puppentrickfilms „Ressources Humaines“
MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen (links) mit einem der Preisträger des Young Animation Awards für Studierende, Titouan Tillier, Ko-Autor und -Regisseur des Puppentrickfilms „Ressources Humaines“ | Bild: MFG

Der Film „Zoon“ des Regisseurs und Drehbuchautors Jonatan Schwenk erhält den mit 10.000 Euro dotierten Lotte Reiniger Förderpreis für einen Nachwuchs-Animationsfilm der MFG Filmförderung 2023.

Der rund fünfminütige Film erzählt von Kreaturen in einem urwaldartigen, surrealen Ambiente, deren Miteinander unerwartete Effekte zeitigt. „Zoon“ war der Abschlussfilm Jonatan Schwenks an der Hochschule Offenbach und hatte seine Weltpremiere beim Filmfestival im amerikanischen Sundance 2022.

Die Auszeichnung wurde Jonatan Schwenk zum Abschluss des 30. Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgarts (ITFS) am 30.04. bei einer feierlichen Gala vom MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen persönlich überreicht. Carl Bergengruen betonte bei dieser Gelegenheit den Stellenwert des Genres Animationsfilm für den Film- und Medienstandort Baden-Württemberg und der MFG Filmförderung. Der Lotte Reiniger Preis erinnert an die Meisterin des Silhouettenfilms (1899-1981).

Über den Lotte Reiniger Preis entschied die vierköpfige Fachjury des ITFS aus über 40 Beiträgen des internationalen Wettbewerbs: Anders Narverud Moen (Norwegen), Chiara Magri (Italien), Signe Baumane (USA) und Izabela Plucińska aus Deutschland.

Jury-Begründung:
„Lotte Reiniger war Meisterin im Erschaffen eigener Welten, und „Zoon“ von Jonatan Schwenk ist ein großartiges Beispiel dafür, wie durch einzigartiges Design und perfektes Timing eine solche besondere Welt entsteht. Die Jury würdigt den Einsatz verschiedener Techniken durch den Filmemacher, um uns in eine Welt zu versetzen, die uns sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken bringt.“

Der gemeinsam von der MFG Filmförderung und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) gestiftete Young Animation Award geht in diesem Jahr an den Film „Ressources Humaines“ („Human Ressources“) der drei Regisseure Isaac Wenzek, Titouan Tillier und Trinidad Plass von der EMCA (Ecole des Métiers du Cinéma d’Animation) im französischen Angoulême. Der rund dreiminütige Film illustriert im traditionellen Stop-Motion-Verfahren anhand von Stoffpuppen, wie makaber der Verschleiß von Arbeitskräften aussehen kann.

Der Young Animation Award ist mit einem Preisgeld von 2.500 Euro ausgestattet und wird für den besten Studenten-Animationsfilm aus einem speziellen Wettbewerb des ITFS-Programms vergeben, in dem diesmal 56 Beiträge nominiert waren. Die Entscheidung traf in diesem Jahr eine dreiköpfige Fachjury: Piotr Kardas (Poland), Sander Joon (Estland) und Vanessa Pfeiffer (USA):

„Wir haben uns für ‚Human Resources‘ entschieden, weil wir der Meinung sind, dass der Film eine faszinierende und schöne Welt erschafft –  mit beeindruckender Liebe zum Detail auf allen Ebenen – von der Wahl des Materials und der Kameraperspektiven bis hin zur prägnanten und effizienten Erzählweise. Mit perfektem Timing und Bildsprache liefert dieser Film in kürzester Zeit einen gesellschaftskritischen Kommentar voll Scharfsinn und Humor und zeigt, dass man in weniger als vier Minuten eine umfassende und überzeugende Erzählung schaffen kann. Human Resources ist ein wirklich herausragender Film.“

Eine besondere Erwähnung ging an den Schweizerischen Film „Reprise“ der Regisseure und Regisseurinnen Carine Chrast, Leance Volschenk, Lio Neuenschwander und Saskia Bulletti von der Hochschule Luzern – Design & Kunst.

 

Außerdem wurden am Sonntagabend weitere Auszeichnungen auf dem ITFS vergeben, darunter der Hauptpreis des Festivals, der mit 10.000 Euro dotierte Grand Prix 2023. Ihn erhält der estnische Regisseur Priit Tender für seinen surrealen Animationsfilm „Koerkorter“ („Dog Apartment“).

Der Preis für den besten internationalen Animationslangfilm geht an „Nayola“ (Portugal, Belgien, Frankreich, Niederlande) von Regisseur José Miguel Ribeiro.

Der SWR Audience Award, der vom SWR gestiftete Publikumspreis in Höhe von 6.000 Euro, ging nach dem Votum der Zuschauer*innen an den argentinischen Kurzfilm „Pasajero“ („Passenger“) von Regisseur Juan Pablo Zaramella.

Den mit 1.000 Euro dotierte FANtastische Preis für das beste Animationstalent, gestiftet von einer speziellen Jury aus Fans des Festivals, erhält der Animationsfilm „Le Cri de Silence“ („The Silent Scream“) der Regisseurinnen und Regisseure Camille Anne, Camille Leroy, Elisa Torris, Julie Vandenbergue, Lucas Foutrier und Martin Laurent von der Schule Pôle 3D in Frankreich.

Bereits am 26. April wurde der mit 2.500 Euro dotierte Deutsche Animationsdrehbuchpreis an das Skript zum Film „Clarissa“ von Autor John Chambers (Produktion: XFilme Creative Pool, Berlin), vergeben. Die Auszeichnung wird jährlich vom Netzwerk für Animation und VFX, dem Animation Media Cluster der Region Stuttgart (AMCRS), gestiftet, das die MFG Filmförderung initiiert hat.

Der von der Unit MFG Kreativ gestiftete und mit 5.000 Euro dotierte Animated Games Award Germany ging 2023 an das animationsbasierte Computerspiel Signalis” – ein Survival Horror-Spiel des Hamburger Games-Studios rose-engine (Entwicklerin: Barbara Wittmann). Zur Meldung.

Angesichts von rund 44.300 Besucher*innen und 150 Filmemacher*innen, die nach Stuttgart angereist waren, zogen die Veranstalter eine positive Bilanz des 30. ITFS, dessen Interimsleiter Uwe Schmitz-Gielsdorf sich am Ende der Veranstaltung bei seinem Team emotional bedankte und von allen verabschiedete. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin wurde noch nicht bekanntgegeben.

Alle Preisträger*innen im Überblick mit entsprechenden Motiven aus den Filmbeiträgen finden Sie auf der Seite des ITFS.

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Max-Peter Heyne

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