Die von der MFG Filmförderung unterstützte, zum großen Teil in Baden-Württemberg (Karlsruhe, Stuttgart) gedrehte Krimikomödie „Roxy“ feierte am 17. November auf dem renommierten „Tallinn Black Nights“ Filmfestival in der Wettbewerbsreihe mit Kritikerempfehlungen („Critic's Pics") seine Weltpremiere. Der neue Spielfilm des georgischen, in Deutschland lebenden Regisseurs Dito Tsintsadze erzählt von einem unbescholtenen Taxifahrer – gespielt von Devid Striesow –, der durch Zufall von einem Fahrgast, einem russischen Ex-Spion (Vakho Chachanidze), in ein gefährliches Abenteuer verstrickt wird.
„Borga"-Erfolgsteam kooperierte mit belgischen Partnern
Produziert wurde der satirische Krimi als deutsch-belgisch-georgische Koproduktion von den GeschwisternElaine und Tommy Niessner, die zusammen die Produktionsfirma East End Film in Stuttgart („Borga") führen. Belgische Korproduzenten sind Umedia in Brüssel mit Bastien Sirodot, Beata Saboova und Cedric Iland sowie die ausführenden Produzenten Kamran Sardar Khan und Michel Vandewelle aus Deutschland. Alle zusammen stellten den Film mit einem Teil des Casts (Ivan Shvedoff, Camilla Borghesani u.a.) auf dem Festival in Tallinn persönlich vor - und feierten „dort vor ausverkauftem Haus einen stürmischen Publikumserfolg", wie der Filmjournalist Thomas Schultze für das Portal medibiz.de berichtete.
„Regisseur hat den Schalk im Nacken"
Das internationale „Black Nights“-Filmfestival in der estländischen Hauptstadt Tallinn fand zum 26. Mal statt und zählt wie die Festivals in Cannes, Venedig und Berlin zu den fünfzehn größten A-Festivals der Welt, auf denen in Wettbewerben viele Uraufführungen präsentiert werden. Der Autorenfilmer Dito Tsintsadze erhielt auf internationalen Festivals für seine, in Deutschland gedrehten Filme (u.a. „Schussangst“ (2003), „Invasion“ (2012)) bereits zahlreiche Auszeichnungen. Der deutsche Kinostart von „Roxy“ ist für das Frühjahr 2023 durch den Atlas-Verleih geplant.
Thomas Schultze schrieb über die Uraufführung, Regisseur Tsintsadze bietet „Bilder, die schmucklos und manchmal auch hässlich sind. Und doch sitzt dem Filmemacher der Schalk im Nacken bei dieser Geschichte, die so schrecklich und unerhört ist, so konsequent und schelmenhaft, dass man die Augen nicht von der Leinwand wenden kann, bis zum allerletzten Schlenker."
Auch Tallinn ist ein guter Ort zum Wunden küssen
Der ebenfalls von der MFG-produktionsgeförderte Spielfilm „Wann kommst du meine Wunden küssen?“ von Drehbuchautorin und Regisseurin Hanna Doose wurde bei den „Black Nights“ in Tallinn als internationale Premiere präsentiert. Der von DOMAR Film (Esslingen, München) und Schiwago Film (Berlin) produzierte und von MFG und SWR (Redaktion: Stefanie Groß) unterstützte Film erhielt nach seiner Uraufführung auf dem 39. Münchener Filmfest Ende Juni den per Votum ermittelten Publikumspreis. Der Kinostart in Deutschland ist für den 2. Februar 2023geplant.
Das Geschwisterdrama erzählt von drei Frauen, deren Freundschaft und Schwesternschaft tiefe Risse erlitten hat und die sich bei ihrem Wiedersehen auf einem Gehöft im Schwarzwald existentiellen Fragen gegenübersehen. Die Hauptdarstellerinnen Bibiana Beglau, Gina Henkel und Katarina Schröter konnten in einem Großteil ihrer Szenen, die im winterlichen Schwarzwald gedreht wurden, improvisieren.
Quelle: MFG, PÖFF/Tallinn