Siegfried Kracauer Preis

Mit dem Siegfried Kracauer Preis würdigen wir im Rahmen der Initiative zur Stärkung der deutschen Kinolandschaft die Arbeit von Filmkritisierenden und Filmjournalist*innen. Die MFG Filmförderung Baden-Württemberg, die Film- und Medienstiftung NRW  und die Mitteldeutsche Medienförderung MDM stiften in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen Filmkritik (VdFK) den insgesamt mit 15.000 Euro dotierten Preis für Filmkritik.

Die nach dem herausragenden Autor und Filmtheoretiker Siegfried Kracauer (1889 – 1966) benannte Auszeichnung wird jährlich verliehen.

Über den Zeitraum für die Ausschreibungen im Jahre 2023 infomrieren wir Sie rechtzeitig an dieser Stelle. Die Regularien für eine Bewerbung finden Sie auf der Website des VdFK.


Preisträger*innen 2022

Beste Filmkritik

David Hugendick gewinnt den mit 3.000 Euro dotierten Siegfried Kracauer Preis 2022 für die „Beste Filmkritik“ mit seiner Kritik zu „Top Gun: Maverick“ von Joseph Kosinski. Der Text erschien unter dem Titel „Viel los da oben“ am 19.05.2022 in der Wochenzeitung DIE ZEIT.

Jurybegründung: „Es kommt selten vor, dass eine Rezension, die einen Film durchaus scharf kritisiert, dennoch Appetit darauf macht, ins Kino zu gehen und – ja, warum nicht? – genau diesen Film zu sehen.“ So die Jury zum Gewinnertext von David Hugendick, verbunden mit einem Wunsch an die Filmkritik: „Wir alle, die wir das Kino lieben, wünschen uns genau das: Eine wache, von Enthusiasmus getragene Auseinandersetzung mit dem Medium Film; Texte, die Neugier wecken, zur inhaltlichen Auseinandersetzung einladen und das Kino feiern, indem sie es ernst, aber eben nicht bierernst nehmen.“

Stipendium für das Jahr 2022/23

Das mit insgesamt 12.000 Euro ausgestattete Stipendium des Kracauer Preises für das Jahr 2022/23 erhält Morticia Zschiesche. Ihre Essayreihe wird sich dem Thema „Rückkehr zum Publikum: Das Comeback der Wanderkinos“ widmen. Zusätzlich zur Essayreihe beinhaltet das Stipendium das Verfassen regelmäßiger Blogbeiträge, in denen sich Frau Zschiesche mit dem Thema „Komm und sieh: Der Krieg in uns“ beschäftigt. Beide Artikelserien werden beim Medienpartner FILMDIENST (filmdienst.de) veröffentlicht.

Morticia Zschiesche, die neue Stipendiatin des Siegfried Kracauer Preises, formuliere im Konzept zu ihrer Essayreihe eine so naheliegende wie akute Frage: „Wie und wo lassen sich Menschen heute und zukünftig mit Programmen erreichen, die anspruchsvolle Filme und Werke aus dem reichen Filmerbe zeigen?“ Mit ihrer Betrachtung der Kinowanderbühne und den „agilen Formen der Filmvermittlung und Programmgestaltung“ habe sie sich unter allen Bewerbungen „stärksten an der Kinopraxis“ orientiert und „das gestellte Thema ‚Zukunft des Kinos‘ wirklich ernst genommen”. Besonders betonte die Jury in ihrer Begründung Morticia Zschiesches „jahrelanges Engagement in der kommunalen Filmarbeit“.

Die Jury

Die dreiköpfige unabhängige Fachjury, zusammengesetzt aus Vertreter*innen der Sparten Produktion, Verleih und Kritik, bestand in diesem Jahr aus der Filmproduzentin Viola Fügen (The Match Factory), dem Kinobetreiber Erdmann Lange (ATLANTIS und ODEON Kinos Mannheim) und der Filmkritikerin Olga Baruk, Gewinnerin des Siegfried Kracauer Preises für die Beste Filmkritik 2021.


Hintergrundinformationen

Der Siegfried Kracauer Preis ist Bestandteil einer von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg gestarteten Initiative zur Stärkung der deutschen Kinolandschaft.

Für die langfristige Weiterentwicklung des Kinos sieht die MFG in der Filmkritik einen wichtigen Faktor, um Positionen zu zukünftigen Herausforderungen zu finden. Denn die mediale Rezeption und journalistische Rezension von Filmen schafft jene Öffentlichkeit, die Voraussetzung dafür ist, die Filmtheater als Ort der Unterhaltung und der Kultur zu bewahren. Zudem liefert die Filmkritik Orientierung als auch Interpretationsansätze und unterstützt die Einordnung in den gesellschaftlichen Rahmen.