Um der schwierigen Situation der Filmtheater in der Corona-Pandemie wenigstens ein Stück weit entgegenzuwirken, erhöht das Land das Gesamtbudget für die alljährlichen Kinoprogrammpreise gegenüber 2017 um mehr als 800.000 Euro auf insgesamt rund 1,1 Millionen Euro. Mit den Preisgeldern werden insgesamt 65 Spielstätten in Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Ein wichtiges Signal an die Kinos
„Die abermalige Erhöhung dieser Kinopreise durch das Ministerium ist ein wichtiges Signal an die Kinos, vor allem an die mit ambitionierter Programmarbeit auch in schwierigen Zeiten“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski am Donnerstag (5. November) in Stuttgart.
„Die Corona-Krise hat insbesondere die Kinos mit voller Wucht erfasst. Dennoch haben viele versucht - und werden es auch wieder versuchen - trotz aller Einschränkungen weiterhin ein kulturell hochwertiges Programm anzubieten. Dafür meine Hochachtung“, sagte Petra Olschowski weiter. „Mit der Aufstockung der Mittel für die Kinopreise wollen wir die schlimmen Folgen der Coronakirse für die gewerblichen Kinos zumindest etwas abmildern - gerade vor dem Hintergrund der aktuell verordneten Schließung.“
Die Kinopreise gehen in die 22. Runde
Die MFG Filmförderung Baden-Württemberg zeichnet in diesem Jahr zum 22. Mal die besonders wertvolle Kinoprogrammarbeit von mittelständischen gewerblichen Kinobetreiberinnen und Kinobetreiber aus. Insgesamt werden 65 Spielstätten prämiert. Der in diesem Jahr mit 33.000 Euro dotierte Spitzenpreis für ein herausragendes Jahresfilmprogramm geht an die Betreiber*innen des Arthousekinos „Klappe“ mit 86 Plätzen in Kirchberg/Jagst, Landkreis Schwäbisch Hall. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage musste die feierliche Preisverleihung leider ausfallen.
Kinopreise als Lichtblick
MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen: „Die Kinopreise sind für die gewerblichen Kinos ein kleiner Lichtblick in so schwierigen Zeiten. Wir ehren die ausgezeichneten Kinos für ihre herausragende Kino- und Programmarbeit. Und wir wollen mit dem dieses Jahr besonders hohen Preisgeld einen kleinen Beitrag leisten, damit sie in der Coronakrise über die Runden kommen.“
Die baden-württembergischen Kinobetreiberinnen und Kinobetreiber wurden für ihre ambitionierten und qualitativ hochwertigen Jahresfilmprogramme, für besondere Filmreihen und für bemerkenswerte Kinder- und Jugendprogramme sowie insgesamt für eine herausragende Kinoarbeit ausgezeichnet.
Die Jurybegründung zum Spitzenpreisträger
Die Jury begründete ihre Auszeichnung für das Kino „Klappe“ mit den Worten: „Seit 1998, also seit 22 Jahren, lädt das Kino „Klappe“ die Menschen aus der Region zu anspruchsvollen Filmvorführungen und großartigen Veranstaltungen mit Gästen ein. Der vollständige Name des Kinos „Klappe, Kino, Kultur, Kneipe“ ist Programm. Wer will, kann vor und nach dem Film noch bleiben und sich mit anderen Besucherinnen und Besuchern austauschen. Rund 7000 Menschen kommen jährlich in den mit 86 Plätzen fast noch familiären Kinobetrieb, um Filme aus dem immer außergewöhnlich guten Jahresfilmprogramm, den thematischen Filmreihen oder aus dem Kinder- und Jugendprogramm der „Klappe“ zu sehen. Auch wenn nun für einige Wochen die Türen der Kinos und aller anderen Kulturstätten und Spielbetriebe geschlossen bleiben, sehen wir alle mit Vorfreude in eine hoffentlich nahe Zukunft, in der es auch in Kilchberg an der Jagst wieder heißen darf, Film ab!“