Dreifacher Erfolg für das MFG-geförderte DDR-Fluchtdrama „Jenseits der blauen Grenze“ auf dem Max Opühls Festival in Saarbrücken

Der Debütfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Sarah Neumann gewinnt den Publikumspreis und den Preis der Ökumenischen Jury; außerdem wird Darsteller Willi Geitmann mit dem Preis für Schauspielnachwuchs ausgezeichnet.

Premiere von "Jenseits der blauen Grenze" am 24. Januar 2024 beim Filmfestival Max Ophüls in Saarbrücken, v.li.n.re.: Arto Sebastian (Produzent Wood Water Films), Willi Geitmann (Darsteller), Jannis Veihelmann (Darsteller), Sarah Neumann (Regie und Drehbuch), Jasper Mielke (Produzent Wood Water Films), Darstellerin Lena Urzendowsky, Svenja Böttger (Festivalleitung), Robert Gehring (Unit-Lieter Filmförderung MFG), Stefanie Groß (Redakteurin SWR), Karoline Henkel (Produzentin Wood Water Films) | Bild: Max Kullmann

Bei der 45. Ausgabe des wichtigsten Filmfestivals für den deutschen Nachwuchsfilm, dem Max Ophüls Festival in Saarbrücken, hat das MFG-geförderte Drama „Jenseits der blauen Grenze“ von Regisseurin und Drehbuchautorin Sarah Neumann im Wettbewerb mit neuen deutschsprachigen Spielfilmen am vergangenen Wochenende drei Auszeichnungen erhalten.:

  • den mit 5.000€ dotierten Publikumspreis, der per Abstimmung bei den Zuschauer*innen ermittelt wird,
  • den mit 2.500 € dotierten Preis der Ökumenischen Jury der kirchlichen Organisationen SIGNIS und INTERFILM,
  • und für Darsteller Willi Geitmann den mit 3.000 € dotierten Preis für den besten Schauspielnachwuchs.

Das Langfilmdebüt der Absolventin der Filmakademie Baden-Württemberg Sarah Neumann feierte in Saarbrücken seine Weltpremiere und entstand nach dem gleichnamigen erfolgreichen Roman von Dorit Linke und erzählt von der geplanten DDR-Flucht einer jungen Leistungsschwimmerin über die Ostsee nach Westdeutschland. „Jenseits der blauen Grenze“ konnte sich damit in Konkurrenz zu zwölf Wettbewerbsspielfilmen beim Publikum, der ökumenischen Jury und einer dreiköpfigen Fachjury für Schauspielnachwuchs durchsetzen.

Als Besten Film des Wettbewerbs zeichneten die Fachjury und die Jury der Filmkritiker*innen den Film „Electric Fields“ der Regisseurin Lisa Gertsch aus, der auch den Preis für das Beste Drehbuch erhielt. Damit gingen jeweils drei der wichtigsten Auszeichnungen an diese beiden Spielfilme.

Zur Begründung ihres Preises an "Jenseits der blauen Grenze" sagte die Ökumenische Jury:

„Die überwältigende Kraft liegt in der tiefgründigen Darstellung der aufopferungsvollen und selbstlosen Natur der Freundschaft. Die Hauptfigur steht an dem existenziellen Scheideweg ihres Lebens. Auf der einen Seite locken die sportliche Karriere und die Verbundenheit zur Familie und Heimat, während auf der anderen Seite Freiheit und tiefgreifende Freundschaft stehen. Diese dualistische Struktur spiegelt die Konflikte wider, denen Menschen immer wieder auf ihrer Lebensreise begegnen können. Die Zuschauenden geraten auf eine emotionale Achterbahnfahrt und werden Zeugen der inneren Kämpfe der tragenden Figuren.
Die subtile Inszenierung und die beeindruckende schauspielerische Leistung verleihen diesem Film eine einzigartige Intensität. Die Kameraführung, die Bildsprache und die Musik unterstreichen die inneren Konflikte und machen sie hautnah erlebbar. Es ist bemerkenswert, wie der Film es schafft, die verschiedenen Ebenen der menschlichen Existenz zu durchdringen und dabei gleichzeitig ein anspruchsvolles filmisches Niveau zu halten. Die Botschaft des Films ermutigt, wahre Freiheit in menschlichen Beziehungen und tiefer Freundschaft zu finden.“

Zur Begründung des Nachwuchsschauspielpreises an Willi Geitmann sagte die Fachjury:

„Durch das intensive Schauspiel leidet man mit der Figur mit, deren beengtes Leben keinen Raum für eigene Ideen und Selbstverwirklichung lässt. Die innere Zerrissenheit zwischen tiefer Verbundenheit zu seinen engen Freund*innen, der Wut und der wachsenden Verzweiflung über das scheinbar unentrinnbare Schicksal, wird durch sein großartiges Spiel fast körperlich spürbar. Der Schauspieler schafft es mit seiner facettenreichen Darstellung, die Zuschauenden in seinem emotionalen Ausnahmezustand so zu berühren und mitzunehmen, dass man ihm gebannt von Anfang an bis zum traurigen Schluss folgt.“

Neben „Jenseits der blauen Grenze“ wurden als MFG-geförderte Kinofilme auch der Locarno-Erfolg von 2023, das Liebesdrama „Touched“ von Regisseurin Claudia Rorarius, die Komödie „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ von Adrian Goiginger (Kinostart: 1.2.) und der Kinderfilm „Die Chaosschwestern und Pinguin Paul“ von Mike Marzuk (aktuell im Kino)auf dem Saarbrückener Festival aufgeführt.


Quelle: Filmfestival Max Ophüls Preis


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Filmfestival Max Ophüls Preis

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