Drei Bayerische Filmpreise für MFG-geförderte Spielfilme

Simon Verhoevens Verfilmung des Skandals um das Pop-Duo Milli Vanilli „Girl You Know It’s True“ gewinnt als Bester Film, die Milli Vanilli-Darsteller Tijan Njie und Elan Ben Ali werden als Beste Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet, „Elaha“-Darstellerin Bayan Layla wird Beste Nachwuchsschauspielerin.

 

Fans stehen vor einer Bühne und bejubeln die Stars von Milli Vanilli, die auf der Bühne performen
Filmstill aus "Girl You Know It's True" | Bild: Gordon Tempen, Leonine Studios

Am Freitagabend, dem 19. Januar 2024, sind bei einer festlichen Gala im Münchener Prinzregententheater zum 45. Mal die renommierten Bayerischen Filmpreise verliehen worden. In der Hauptkategorie Bester Film 2023 gewann die MFG-geförderte Verfilmung des Skandals um das 80er-Jahre Pop-Duo Milli Vanilli, „Girl You Know It’s True“ von Drehbuchautor und Regisseur Simon Verhoeven. Der aufwendige, von der Münchener Firma Wiedemann & Berg produzierte Film feierte Anfang Dezember auf der Stuttgarter Filmschau in Anwesenheit von Simon Verhoeven seine Baden-Württemberg-Premiere und erreichte seit seinem Kinostart am 21.12.2023 bereits über 320.000 Zuschauer*innen in Deutschland. Die zahlreichen digitalen Spezialeffekte für „Girl You Know It’s True“ entstanden bei der Stuttgarter VFX-Firma Accenture Song VFX.

Begründung der Jury für "Girl You Know It's True"

„Schauspiel und Choreografie, Sound, Rhythmus, Szenenbild, Kamera und vieles mehr sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass wir Zuschauer in einen Sog voller Leidenschaft geraten. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen, sondern eine komplexe und auch vielschichtig angelegte Geschichte auf allen Ebenen bis ins Detail durchdacht und vorbereitet. Diesen Film aus Deutschland heraus zu finanzieren ist eine Leistung, und dank seinem herausragenden Ensemble und Stab wurde ein geradezu perfekter Film daraus. Eine besondere Würdigung gebührt auch Simon Verhoeven, der für Drehbuch und Regie verantwortlich ist.“

Die Auszeichnung als Bester Film bei den Bayerischen Filmpreisen ist mit 100.000 Euro dotiert. Auch der MFG-geförderte Spielfilm „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ der Ludwigsburger Produktionsfirma Giganten Film (Produzent: Gerrit Klein, Regie und Drehbuch: Adrian Goiginger) war zusammen mit „Die Mittagsfrau“ von Lucky Bird Pictures (München; Ko-Autorin und Regie: Barbara Albert) in der Kategorie Bester Film nominiert, was jeweils mit Prämien von 50.000 Euro verbunden ist. „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ ist am kommenden Montag der Eröffnungsfilm des Max Ophüls-Filmfestivals in Saarbrücken und feiert am 31. Januar im Kino Museum in Tübingen in Anwesenheit von Regisseur Adrian Goiginger und Musiker und Hauptdarsteller Voodoo Jürgens seine Baden-Württemberg-Premiere.

Auch die Milli Vanilli-Darsteller werden ausgezeichnet

„Girl Your Know It´s True“ erhielt noch einen weiteren Bayerischen Filmpreis: Den Preis als Bester Nachwuchsdarsteller teilen sich Tijan Njie (gebürtig aus Herford) und der aus Frankreich stammende Elan Ben Ali (jeweils 5.000 Euro) für ihre Rollen als Disco-Pop Duo Milli Vanilli. Begründung der Fachjury: „Tijan Njie (spielt Rob Pilatus) und Elan Ben Ali (spielt Fab Morvan) geben alles! Glaubwürdig verkörperte Unsicherheiten am Anfang ihrer Karriere, ergreifende abhängige Nähe zueinander, innehaltende Momente der Nachdenklichkeit und Selbstreflexion oder eben die gigantische Bühnen-Performance: ihr Spiel zeigt mitreißend die faszinierende Bandbreite großer Schauspielkunst im Kino!“

Neuerliche Auszeichnung für "Elaha"-Darstellerin Bayan Layla

Die 1996 in Syrien geborene Schauspielerin Bayan Layla gewinnt den Bayerischen Filmpreis als Beste Nachwuchsschauspielerin für ihre Verkörperung der Titelrolle im maßgeblich von der MFG Filmförderung unterstützen Drama „Elaha“ von Drehbuchautorin und Regisseurin Milena Aboyan. Bayan Layla studierte Schauspiel an der Münchener Theaterakademie und zählt zum Ensemble des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe. Für ihre Rolle als „Elaha“ wurde sie bereits mehrfach preisgekrönt, darunter mit dem renommierten Götz-George-Nachwuchspreis und dem New Faces Award (BUNTE/Hubert Burda Media).

Begründung der Jury: „Der Film lebt von der Präsenz der jungen Schauspielerin Bayan Layla. (…) Mit großem Einfühlungsvermögen verleiht Bayan Layla der Figur sowohl Zerbrechlichkeit als auch eine stille Kraft. Ihre mutige und authentische Darstellung vermeidet jegliche Klischees und ermöglicht es dem Publikum, sich in ihre Situation einzufühlen. Mit dieser Hauptrolle, die sie noch während ihrer Studienzeit übernahm, hat sich Bayan Layla in die erste Liga der Nachwuchsdarstellerinnen gespielt.“

Großer Erfolg in München für Baden-Württembergische Produktionsfirmen

„Elaha“ ist eine Produktion der Kinescope Film GmbH (Köln) in Zusammenarbeit mit der Filmakademie Baden-Württemberg, Essence Film (Ludwigsburg) und SWR/ARTE und ist nach seinem Kinostart im November 2023 vereinzelt noch in deutschen Kinos zu sehen. Das Emanzipationsdrama handelt von einer jungen, deutsch-kurdischen Frau, die zerrissen ist zwischen sexueller Selbstbestimmung und dem patriarchalen Herrschaftssystem ihres sozialen Umfeldes.

Die Preise für die/den besten Hauptdarsteller/in gingen an Hannah Herzsprung („15 Jahre") und Stefan Gorski („Ein ganzes Leben"). Der Preis des bayerischen Ministerpräsidenten ging an Schauspielerin und Produzentin Veronica Ferres. Der Dokumentarfilmpreis (dotiert mit 10.000 Euro) ging in diesem Jahr an Steffi Niederzoll für „Sieben Winter in Teheran“. Den Regiepreis (dotiert mit 10.000 Euro) erhielt Alireza Golafshan für den Film „Alles Fifty Fifty“.

Der Bayerische Filmpreis

zählt zu den renommiertesten und bestdotierten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche. Die Auswahl für die Preisträger in elf Kategorien trifft eine unabhängige, elfköpfige Fachjury. Insgesamt werden dieses Jahr Preisgelder in Höhe von 300.000 Euro verliehen.

Alle Preisträger unter: Bayerischer Filmpreis 2023


Quelle: Bayerische Staatsregierung


Mehr Infos:
Bayerischer Filmpreis

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